Aus Protest gegen das drohende Scheitern der UN-Klimaschutzverhandlungen in Buenos Aires besteigen sechs Greenpeace-Aktivisten heute den 3.312 Meter hohen Gipfel des Piz Buin in den österreichischen Alpen. Die Umweltschützer aus Österreich, der Schweiz, der Slowakei und Deutschland wollen sechs Tage lang – bis zum Ende der Klimakonferenz – in einem Protestcamp am Gipfel des Piz Buin ausharren. Sie wollen mit der Aktion auf die dramatischen Auswirkungen des Klimawandels aufmerksam machen, die sich auch massiv in den Alpen zeigen. Die sechs Aktivisten, deren Zahl die sechs Kontinente symbolisiert, werden am Gipfel zwei Banner an die Adresse der Klimadiplomaten in Argentinien entrollen mit der Aufschrift «SOS Gletscher – Klimaschutz jetzt!» und «Stop Climate Change!».

Wien/Galtuer/Zürich. Die Umweltschützer hatten den Aufstieg vom Basislager am Samstag begonnen und starteten heute morgen bei strahlendem Sonnenschein vom Zwischenlager Wiesbadnerhütte (ca. 2.500 Meter) aus zur zweiten und letzten Etappe. Das sechsköpfige Gipfelteam unter Führung zweier Bergführer wird von sieben Trägern zum Gipfel begleitet. Jeder der Bergsteiger trägt einen ca. 25 kg schweren Rucksack, in dem sich alles Nötige zur Errichtung des Gipfellagers befindet. Die Umweltschützer werden im Laufe des späten Nachmittags am Gipfel des Piz Buin eintreffen, wo sie Temperaturen von minus 10 Grad Celsius erwarten. «Anstatt lediglich ‹heisse Luft› in Buenos Aires zu produzieren, sollten die Klimapolitiker der Welt die Alarmsignale aus den Bergen ernst nehmen», fordert Erwin Mayer, Klimaexperte von Greenpeace Österreich. Der Rückgang der Gletscher in den Alpen hat in den letzten Jahren dramatische Ausmasse angenommen. Insgesamt haben die Gletscher seit 1850, dem Ende des letzten grossen Gletscher-Vorstosses, die Hälfte ihrer Masse verloren. Die möglichen Folgen von Klimaveränderungen für die Alpen wie das völlige Abschmelzen der meisten Gletscher, schneearme Winter oder das Absterben der Fichtenwälder hat Greenpeace in Zusammenarbeit mit der Universität für Bodenkultur in Wien in der Studie «Die Alpen im Treibhaus» beschrieben. «Stellvertretend für alle Menschen, die weltweit vom Klimawandel betroffen sind, und für all jene, die sich für den Schutz der Alpen vor den Gefahren der Klimaveränderung aussprechen, wollen wir mit dieser Aktion ein Zeichen setzen. Der Klimagipfel in Buenos Aires tritt kommende Woche in seine entscheidende Phase. Bisher blockieren Länder wie die USA ein Weiterkommen. Unsere Botschaft ‹von Gipfel zu Gipfel› lautet: Der Klimawandel kann nicht durch Ankündigungen, sondern nur durch die rasche Reduktion der Treibhausgase gestoppt werden», so Erwin Mayer.


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