Greenpeace-AktivistInnen haben die heutige Nestlé-Generalversammlung aufgemischt: Sie konfrontierten das Management des Schweizer Lebensmittelkonzerns mit Nestlé-Plastikmüll, der teilweise vor Monaten noch vor den Philippinen im Meer trieb oder die Strände Manilas verschmutzte.

Die heutige Generalversammlung von Nestlé verlief anders als erwartet. Vor versammelten Managern und AktionärInnen ergriff die Geschäftsleiterin von Greenpeace International,  Jennifer Morgan, das Wort: «Wir haben genug! Es ist höchste Zeit, dass Nestlé Verantwortung übernimmt.» Auch Greenpeace-AktivistInnen hatten sich unter das Publikum gemischt. Sie erhoben sich und streckten Plastikverpackungen in die Höhe, mit denen der Lebensmittelkonzern die Weltmeere und Küstengebiete überschwemmt. In ihrer Rede stellte Jennifer Morgan klare Forderungen: «Mehr Transparenz und ein konkreter, ambitiöser Aktions- und Zeitplan, um Einwegverpackungen zu eliminieren und durch alternative Liefer- und Verteilungssysteme zu ersetzen, die auf Wiederauffüllen und Wiederverwendbarkeit basieren. Nur so kann die durch Einwegverpackungen verursachte ökologische und soziale Katastrophe beendet werden.»

Nestlé einer der weltweit grössten Plastikverschmutzer

«Die Bewegung Break Free From Plastic wird grösser und grösser. Wir sehen mit eigenen Augen, wo Plastik landet. Heute sehen Millionen von Menschen auf der ganzen Welt, wo ein grosser Teil davon herkommt: von Nestlé», sagte Jennifer Morgan weiter. «Die Plastikverschmutzung ist ein starkes Signal dafür, dass unser gegenwärtiges Wirtschaftssystem, das auf endlosem Konsum und Wegwerfkultur basiert, nicht so weitergehen kann. Nestlé ist einer der weltweit grössten Plastikverschmutzer. Das zeigen verschiedene Marken-Audits mit Strandmüll.»

«Sie zerstören unsere Gemeinden und gefährden unsere Gesundheit»

Nestlé ist der grösste Plastikverschmutzer auf den Philippinen. Das zeigte kürzlich das Marken-Audit der NGO Global Alliance for Incinerator Alternatives (GAIA), die philippinische Gemeinden bei Abfallkonzepten berät. Auch Froilan Grate, Direktor von GAIA, wandte sich heute ans Nestlé-Management: «Die Plastikkrise mag in den Philippinen und in anderen asiatischen Ländern besonders gut sichtbar sein. Initiiert haben aber Sie sie, in Ihrem Vorstandszimmer, als Sie beschlossen hatten, Ihre Produkte in nicht rezyklierbarem Einwegplastik zu verkaufen. Und das an Orten, wo es keine Infrastruktur für die Bearbeitung des Plastikabfalls gibt», sagte Froilan Grate. Auch seine Botschaft ist unmissverständlich: «Im Namen unserer Gemeinden sage ich Ihnen: Wir wollen Ihre giftigen Plastikverpackungen nicht mehr. Diese ersticken unser Meer, unser Land und unsere Wasserkanäle. Sie zerstören unsere Gemeinden und gefährden unsere Gesundheit. Es ist höchste Zeit, dass Sie diese Krise ernst nehmen. Hören Sie auf, Scheinlösungen zu fördern. Investieren Sie in neue Liefersysteme.»

Nestlé hat ein Plastikmonster verursacht. Nur alternative Mehrweg-Liefersysteme können den Teufelskreis von Verschwendung, Zerstörung und Verschmutzung durchbrechen.

Weitere Informationen:  

Faktenblatt: www.greenpeace.ch/publikationen/nestle-ein-riesiges-plastikmonster/

Rede Jennifer Morgan: www.greenpeace.ch/2019/04/10/nestle-generalversammlung/

Bildmaterial der GV-Aktion demnächst: media.greenpeace.org/collection/27MZIFJWGOL2A

Video Nestlé hat ein Plastikmonster verursacht: www.youtube.com/watch?v=504ZCCfpDfo

Kontakt:

Yves Zenger, Mediensprecher Greenpeace Schweiz, +41 44 447 41 11, [email protected]