Greenpeace demonstriert heute mit einer Ballonaktion in Mühleberg gegen die fortgesetzte Gefährdung der Umgebung durch das dortige AKW. Die Umweltorganisation fordert von Energieminister Moritz Leuenberger und der bernischen Energiedirektorin Dori Schaer die sofortige Stillegung des AKW und die Einleitung von Massnahmen für dessen Ersatz.

Bern/Mühleberg. Greenpeace hat heute vor dem AKW Mühleberg einen Heissluftballon mit der Aufschrift «Jetzt Mühleberg stillegen» steigen lassen. Mit der friedlichen Aktion verleiht Greenpeace der Forderung Nachdruck, das altersschwache und gefährliche AKW abzustellen. «Nachdem Anfang Juni die Europäische Menschenrechts-Kommission in Strassburg die Beschwerde von uns Mühleberg-GegnerInnen gutgeheissen hat, besteht keine Rechtsgrundlage für den Weiterbetrieb von Mühleberg», führte Greenpeace-Mitarbeiter Ueli Müller aus. Bereits 1990 hat ein unabhängiges Gutachten des Öko-Instituts in Darmstadt enthüllt, dass das AKW Mühleberg gravierende Konzeptionsmängel aufweist. So besitzt der Reaktor kein vollständig unabhängiges Notkühlsystem und hat schwere Mängel beim Brandschutz. Seit 1990 ist zudem bekannt, dass die Umhüllung des Reaktorkerns, der Kernmantel, Risse aufweist, die jährlich wachsen. «Bundesrat Leuenberger muss deshalb die Stillegung von Mühleberg verfügen», verlangte Müller. Gefahr von Mühleberg erneut bestätigt Die Forderung nach Stillegung – so Müller weiter – sei zusätzlich gerechtfertigt, weil neue Details zur Gefährlichkeit von Mühleberg ans Licht gekommen sind. In den letzten Tagen ist bekannt geworden, dass der Reaktor von Mühleberg seit der Leistungserhöhung die thermischen Grenzwerte zu überschreiten droht, weshalb die Mühleberg-Betreiber häufig die Leistung reduzieren müssen. Diese Leistungs-Unregelmässigkeiten stellen nach Ansicht von Greenpeace eine schwere Gefahr für den Betrieb des Reaktors dar und sind eine unzulässige Gefährdung der Bevölkerung.

Kontakt:
Ueli Müller, Koordinator der Atomkampagne 01 / 447 41 41