Greenpeace hält an der Forderung nach einer Parlamentarischen Untersuchungskommission (PUK) fest, die den Vertuschungsskandal um die Hauptabteilung für die Sicherheit der Kernanlagen (HSK) untersuchen soll. Eine interne Abklärung, wie sie Bundesrat Moritz Leuenberger vorschlägt, entspricht nicht dem gravierenden Ausmass der Verfehlungen. Die einzige adäquate Antwort auf diesen Skandal kann nur ein von offizieller Seite verfügter sofortiger Atomtransport-Stopp sein.

Zürich. Greenpeace hat im vergangenen Jahr wiederholt mit Atomtransport-Blockaden gegen die untragbare radioaktive Meeresverseuchung durch die Wiederaufarbeitung von Schweizer Atommüll in Frankreich und England protestiert. Die damals geäusserten Zweifel an der Vertrauenswürdigkeit der Schweizer Atomwirtschaft und der zuständigen Behörden bestätigen sich heute in vollem Masse. Beamte in der Hauptabteilung für die Sicherheit der Kernanlagen (HSK) wussten offenbar seit längerem Bescheid über die Verseuchung der Atomtransport-Waggons, vertuschten diese Informationen jedoch. Das gravierende Ausmass dieser Geheimhaltungsstrategie setzt jegliches Vertrauen in die Sicherheitsbehörde ausser Kraft. Es ist deshalb nicht angezeigt, diese gravierenden Vorfälle in eigener Sache abklären zu lassen. Wenn sich zwischen einzelnen Beamten und Verantwortlichen der Atomindustrie eine Komplizenschaft herausbildet und Informationen gegenüber den eigenen Chefbeamten verheimlicht werden, zeigt das einen erschreckenden Zustand der internen Informationskultur, von dem bei einem AKW-Unfall die Bevölkerung zusätzlich betroffen wäre. Alarmierung und Evakuation sind unter diesen Voraussetzungen der Willkür einzelner Beamter ausgeliefert. Es ist Zeit, dass die Politik der Atomindustrie das Heft aus der Hand nimmt und das Ende der gefährlichen und sicherheitstechnisch offenbar unkontrollierten Wiederaufarbeitung einläutet.

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Stefan Füglister, Atom-Kampagne 01 / 447 41 41