Für den Schutz der Hohen See bricht das Greenpeace-Schiff Esperanza heute in London zu einer einjährigen Expedition vom Nord- zum Südpol auf. Gemeinsam mit MeereswissenschaftlerInnen erforschen Greenpeace-AktivistInnen diverse Meeresregionen, die durch industriellen Fischfang, Plastikmüll, Ölförderung und Tiefseebergbau bedroht sind. Auch die Auswirkungen der Klimaerhitzung auf die Ozeane und die Meeresbiologie wird ein Schwerpunkt sein. Die Geschäftsleiterin von Greenpeace Schweiz, Dr. Iris Menn, ist Meeresbiologin und steht mit grosser Expertise rund um das Thema Meer für Medienanfragen zur Verfügung.

«Unsere Expedition wird zeigen, welche Geheimnisse die Hohe See birgt und welchen Gefahren sie ausgesetzt ist», sagt Dr. Iris Menn, Geschäftsleiterin von Greenpeace Schweiz und Meeresbiologin. «Wir freuen uns, die Forschung weltweit führender ExpertInnen zu unterstützen und den Weg für ein Netzwerk von Schutzgebieten zu ebnen.» Die Reise endet im Frühjahr 2020 bei der UNO in New York. Diese berät bis dahin einen rechtsverbindlichen Vertrag zum Schutz der Hochseegewässer.

Nach dem Auslaufen auf der Londoner Themse nimmt die Esperanza zunächst Kurs auf die Arktis. Es folgen Stationen in der geologisch aktiven Tiefseeregion im Atlantik, in der Sargassosee, am Amazonas-Riff und Tiefseeberg Mount Vema vor der Küste Südwestafrikas und in der Antarktis. Viele dieser artenreichen Lebensräume fallen in ein notwendiges Netzwerk von Schutzgebieten, das Greenpeace für eine aktuelle Studie modelliert hat: act.gp/2IyryKY (inkl. interaktive Karte). Greenpeace und MeeresforscherInnen britischer Universitäten fordern darin, mindestens ein Drittel der Hohen See vor menschlichen Eingriffen zu bewahren. Bisher ist nur rund ein Prozent der Hohen See geschützt. Das Greenpeace-System verknüpft Lebensräume mit hoher biologischer Vielfalt und Routen für wandernde Arten: Viele Meerestiere wie Wale, Schildkröten oder Albatrosse legen zwischen Kinderstube und Nahrungsgründen grosse Entfernungen zurück.

Von Pol zu Pol die faszinierende Unterwasserwelt sichtbar machen

Die Hohe See beginnt 200 Meilen vor den Küsten und bedeckt fast die Hälfte der Erdoberfläche. Bisher ist sie ein weitestgehend rechtsfreier Raum, der Selbstbedienung sind keine Grenzen gesetzt: Flotten von Fischtrawlern durchpflügen die Meere – bis zu 300‘000 Wale und Delfine verenden so jährlich als Beifang. Viele kommerziell genutzte Arten stehen am Rande der Ausrottung, Lizenzen für Rohstoffabbau bedrohen noch unerforschte Meeresregionen. «Die meisten Menschen kennen die Hohe See nur vom Flugzeug aus, als unendlich weite, tiefblaue Leere», sagt Dr. Iris Menn. «Mit der Expedition machen wir sichtbar, was sich unter der Meeresoberfläche verbirgt: Eine faszinierende Unterwasserwelt, die es an Fülle und Vielfalt ohne weiteres mit den Küstengewässern und dem Festland aufnehmen kann.»

Achtung Redaktionen: Dr. Iris Menn, Geschäftsleiterin bei Greenpeace Schweiz und Meeresbiologin, steht für Fragen rund um die Greenpeace-Meerestour und das Thema Meer im Allgemeinen gerne zu Ihrer Verfügung. Kontakt via die Greenpeace-Medienstelle: +41 44 447 41 11 oder [email protected].