Zermatt/Zürich – Drei Artisten balancierten heute auf einem schmalen Band über einen Gletschersee. Der Balanceakt auf dem Gornergletscher macht die Dramatik und die Gefährlichkeit des extrem rasch verlaufenden Klimawandels bildlich. Greenpeace fordert mit der Aktion von Bundesrat und Staatschefs, die kaum einschätzbaren Gefahren des Klimawandels und ihre Verantwortung endlich anzuerkennen. Sie müssen die Erde mit wirkungsvollen und raschen Entscheiden zur CO2-Reduktion vor untragbarer Erwärmung bewahren, statt weiter tatenlos auf den Abgrund zuzurennen. Mit dem eindrücklichen Bild beenden die Greenpeace-Aktivistinnen das zweiwöchige Klimacamp im Wallis.

Auf einem straff gespannten Band balancierten
heute drei Artisten von «Slackline-Tools» über einen Gletschersee
im schmelzenden Walliser Gornergletscher. Sie unterstützen damit
das Klimacamp von Greenpeace auf dem Gletscher und fordern
gemeinsam mit der Umweltorganisation die PolitikerInnen zu raschem
und wirkungsvollem Handeln gegen den Klimawandel auf. Die Forderung
an die Staatschefs lautet: Minus 40% CO2 bis 2020 für alle
Industrieländer und damit auch die Schweiz.

Die Forderung wird unterstrichen durch die aktuelle
Klimakonferenz der Weltorganisation für Meteorologie (WMO), die
aufzeigt, dass der Klimawandel rascher als je erwartet verläuft und
sofortiges Handeln oberstes Gebot ist. Neueste Messungen zeigen,
dass sich die Arktis deutlich schneller erwärmt als andere Regionen
der Erde – dies ist untrennbar verbunden mit einem raschen Anstieg
des Meeresspiegels. Weiter treffen die überall auf der Welt rasch
schmelzenden Gletscher die Wasserversorgung an empfindlichster
Stelle. Es wird prognostiziert, dass damit allein durch den
Klimawandel bereits 2020 rund 75 bis 250 Millionen Menschen
zusätzlich von Wassermangel betroffen sein werden.

Um auf die Gefährdung durch den Klimawandel hinzuweisen und
politisches Handeln einzufordern, waren seit dem 22. August 40
AktivistInnen von Greenpeace mit einem Klimacamp und der Botschaft
«Our Climate – your Decision» auf dem Gornergletscher präsent. Am
26. August platzierten Greenpeace-AktivistInnen zudem eine rund 80
Kilogramm schwere Steinplatte vor dem Eingang des Bundeshauses und
verlangten vom Bundesrat 40% weniger CO2-Ausstoss in der Schweiz
bis 2020 und einen jährlichen Beitrag von 1,3 Milliarden Franken in
einen neu zu schaffenden internationalen Klimafonds. Die
Klimaziele, die der Bundesrat an diesem Tag beschloss, sind völlig
unzureichend.

Dazu Alexander Hauri, Klimacampaigner bei Greenpeace: «Die
Artisten über dem Gletscher-Abgrund machen den aktuellen Balanceakt
beim Klimaschutz und die Gefahr des Absturzes bildlich. Der
Schweizer Bundesrat hat die Gefährlichkeit der Lage und seine
Verantwortung noch immer nicht erkannt. Er rennt blind in Richtung
Abgrund. Das zeigt sein desaströser Null-Entscheid vom vorletzten
Mittwoch. Greenpeace fordert vom Bundesrat Nachbesserung. Er muss
das Geschäft erneut behandeln und für eine CO2-Reduktion von 40%
bis 2020 sorgen. Diese Zahl gilt auch für alle anderen Staatschefs
dieser Welt.»

Die Bevölkerung hat die Möglichkeit, ihre Sorge um das Klima und
ihren Aufruf an die Politik auf der Greenpeace-Website
kundzutun.

Bilder zur heutigen Aktion und allen oben erwähnten Aktivitäten
der letzen Tage auf: http://www.greenpeace.ch/de/presse/pressebilder/

Kontakt

Alexander Hauri, Leiter Klimakampagne: 076 399 60 61

Weitere Informationen

Weitere Informationen zur Klimakonferenz in
Kopenhagen und zur Aktion auf dem Gornergletscher im Dossier.