Das UVEK (Eidgenössisches Departement für Umwelt, Verkehr, Energie, Kommunikation) hat beschlossen, den Gotthardtunnel am 21. Dezember gleichzeitig für den Privat- und Schwerverkehr wiederzueröffnen. Greenpeace ist enttäuscht darüber, dass die Chance, das Transitproblem bei der Wurzel zu packen, nicht genutzt wurde. Die Schadentragenden des heutigen Entscheides sind Umwelt und die Bevölkerung entlang der Transitachsen.

Zürich. Leider scheint die Politik nichts aus
dem Unglück im Gotthardtunnel vom 25. Oktober gelernt zu haben: Dem
Schwerverkehr soll so schnell wie möglich wieder Tür und Tor
geöffnet werden. Im Eiltempo wird einer Lösung der Vorzug gegeben,
die keine Zukunftsvision enthält.

Greenpeace befürchtet, dass die gut ausgelastete Kurz-Rola
(kurze rollende Landstrasse) zwischen Brunnen und Lugano/Vedeggio
infolge dieses Entscheids eingestellt werden könnte. Die wichtigste
Erkenntnis der vergangenen Wochen ist, dass die umweltfreundlichere
Bahn allen Unkenrufen zum Trotz sehr schnell Kapazitäten zur
Verfügung stellen kann, wenn der nötige Druck vorhanden ist.

Bei aller Tragik des Tunnelunglückes: die Möglichkeit eines
grundlegenden Umdenkens wurde nicht genutzt. Dabei ist es
hinlänglich bekannt, dass bei länderübergreifender Zusammenarbeit
mit relativ wenig zeitlichem und finanziellem Aufwand beinahe der
gesamte Alpen-Schwerverkehr auf die Schiene verlagert werden
könnte. Und dies selbst ohne Fertigstellung der NEAT. Was fehlt ist
der politische Wille und die Bereitschaft, Geld dafür zu
investieren.

Kontakt:

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Cyrill Studer, Verkehrskampagne 01 447 41 13

Medienabteilung 01 447 41 11