In der Hirschackergrube akzeptiert Roche jetzt ein Weitergraben im Chemiemüll ohne Zelt. Greenpeace Schweiz protestiert dagegen und ist auch mit der Auswahl der Aushubbereiche nicht einverstanden: Auf Kosten von Umwelt und Sicherheit wird nur eine billige und ineffiziente Proforma-Ausgrabung durchgeführt. Die Chance für eine nachhaltige Sanierung ist somit verpasst.

Zürich/Basel. Für Greenpeace sind die
Nachgrabungen ein Affront. Auf Kosten von Umwelt und Sicherheit
wird eine billige, risikoreiche und ineffiziente
Proforma-Ausgrabung durchgeführt. Von einem solchen Vorgehen
distanziert sich Greenpeace ausdrücklich. Einwände und Vorschläge
von Greenpeace hat Roche übergangen.

Statt dass sich Roche vollumfänglich für eine
Sanierungen nach den mit Greenpeace gemeinsam erarbeiteten
Grundsätzen für eine «gute Sanierung» einsetzt, nimmt sie und die
anderen Beteiligten beim Nachgraben ohne Zelt schwer abschätzbare
Schadstoffemissionen in Kauf. Die bisherigen Aushubarbeiten fanden
in einem Zelt statt, da nicht bekannt war, was für giftige Gase in
welchen Mengen beim Graben freigesetzt werden. Das jetzige
Weitergraben ohne Zelt dagegen ist riskant: Weder welche noch wie
viel an Schadstoffen in die Umwelt freigesetzt werden, ist
einsch��tzbar. Roche ignoriert beim Luftschutz und bezüglich
Grabungsumfang verschiedene Abmachungen mit Greenpeace.

Nur die erste, ca. fünf Meter breite, so
genannte 1. Schale auszuheben, wie dies jetzt geschieht, ist
ineffizient. Ursprünglich war abgemacht, dass weiter ausgehoben
wird, wenn gewisse Chemikalien über einem wissenschaftlich,
gemeinsam festgelegten Grenzwert auftreten. Roche und die anderen
Beteiligen wollen nun aber nur den Hotspot-Grubenrand beachten –
was an giftigem Chemiemüll dahinter liegt, ignorieren sie. Und
nicht einmal alles kontaminierte Material der 1. Schale wollen sie
ausheben, sondern nur einen Teil davon: Ein äusserst fragwürdiges
Vorgehen, denn somit werden kontaminierte Bereiche an den
Hotspot-Grubenrändern und zum Teil an der -Sohle zurückgelassen und
das Gift einfach zugeschüttet. Mit nachhaltiger Sanierung hat das
nichts zu tun.

Trotz Zusagen zu Offenheit und Transparenz an
Greenpeace von Seiten der Roche-Führung werden Informationen
weiterhin nur selektiv weitergegeben und Prozesse im Projekt
verschleiert. Die Basler Chemie will mit einer billigen
Scheinlösung die eigentlichen Probleme wie die hohe Stoffvielfalt
in der Giftmülldeponie Hirschacker verharmlosen. Greenpeace fordert
als Sofortmassname, dass ein Zelt eingesetzt und der Grabungsumfang
ausgeweitet wird. Der milliardenschwere Gesundheitskonzern Roche
soll zu seinem Wort stehen und eine wirklich nachhaltige,
sachgerechte und effiziente Lösung gemäss Stand der Technik für die
von ihr mitverursachten Gefährdung des Grund- und Trinkwassers in
der Region Basel finanzieren.

Weitere Informationen bei:

Frantisek Hudec, Chemiemüllkampagne Greenpeace Schweiz, +41 78
645 55 98