Greenpeace-AktivistInnen haben heute morgen in Spanien ein Gentech-Maisfeld besetzt. Sie protestieren damit gegen den Anbau von Gentech-Mais durch die Schweizer Firma Syngenta. Der Agromulti verletzt die spanische Gesetzgebung durch nicht erfüllte Auflagen. Greenpeace-VertreterInnen übergaben gleichzeitig am Basler Hauptsitz dem Syngenta Verwaltungsratspräsidenten Heinz Imhof persönlich einen Forderungsbrief und einen Bericht über den Gentech-Anbau in Spanien. Greenpeace fordert Syngenta auf, den Verkauf von Bt-176-Mais in Spanien ab sofort zu unterlassen.

Basel/Madrid.  Auf ungefähr 25’000 Hektaren
wird in Spanien Gentech-Mais der Firma Syngenta angebaut. Die
Zulassung des Insektengift-produzierendem Gentech-Mais Bt-176 hatte
zuvor in der EU hitzige Diskussionen ausgelöst. In Luxemburg,
Österreich und Italien ist der Anbau dieser Maissorte verboten
worden. Gründe für ein Verbot waren rasch auftretende
Insektenresistenz, mangelnde Kenntnisse über die Auswirkungen auf
Nichtzielorganismen (z.b. Nützlinge) sowie ein eingefügtes
Antibiotika-Marker-Gen. Sogar in den USA ist der Bt-176-Mais wegen
der Gefahr von Resistenzbildungen bei Schadinsekten nicht mehr
zugelassen.

In Spanien wurde 1998 der Bt-176-Anbau nur
unter bestimmten Auflagen erlaubt. So ist die Saatgutfirma
verpflichtet, am Ende jeder Saison eine Liste der Käufer, der
verkauften Saatgutmenge und der genauen Anbaugebiete an das
spanische Landwirtschaftsdepartement einzureichen. Zudem wäre sie
verpflichtet gewesen, einen Monitoringplan mit Informationen über
Insekten-Refugien und Fruchtwechselfolgen zu erstellen. Syngenta
ist gemäss Auskunft des spanischen Landwirtschaftsdepartements
diesen Auflagen nicht nachgekommen.

Die Bedenken und Ängste spanischer Bauern und
KonsumentInnen scheinen Syngenta kalt zu lassen. Wie in ganz Europa
ist die Ablehnung der KonsumentInnen ge-genüber Gentech-Pflanzen
auch in Spanien sehr hoch. Gerade beim Bt-Mais sind die
Auswirkungen auf die Gesundheit unzureichend untersucht worden. In
der Region Navarra wurden mit Gentech-Mais kontaminierte Felder
entdeckt. Die betroffenen Biobauern sind dadurch gezwungen,
weitgehend auf den Anbau von Mais zu verzichten.

Greenpeace hat in Spanien all diese
Informationen in einem Bericht zusammengefasst. Heute wenden sich
Grenpeace-AktivistInnen mit einer Protestaktion auf einem
Gentech-Maisfeld gegen den Gentech-Anbau in Spanien. Es ist ein
Skandal, dass der Bt-176-Mais heute noch angebaut wird. Sogar
gemäss Alex Krauer (dem damaligen Chef der Syngenta Vorgängerin
Novartis) wurde mit dem Bt-176 Mais aus Konkurrenzgründen ein
unfertiges Produkt, das ein Antibiotika-Resistenz-Gen enthält, auf
den Markt gebracht (Basler Zeitung, 29.1.1998).

Kontakt:

Marianne Künzle, Gentech-Kampagne Greenpeace Schweiz 079 / 410
76 48

Greenpeace Medienabteilung 01 / 447 41 11