Greenpeace Schweiz bedauert den Entscheid der Aufsichtsbehörde ENSI, Reaktor 2 des AKW Beznau nicht sofort vom Netz zu nehmen. Dies wäre aufgrund der entdeckten Schwachstellen im Druckbehälter von Reaktor 1 als Vorsichtsmassnahme angebracht gewesen.

Die Schweizer Atomaufsichtsbehörde ENSI hat es leider verpasst, den ersten vernünftigen Schluss zu ziehen aus der Herzschwäche von Reaktor 1 des AKW Beznau. Nachdem dort Ultraschall-Messungen Schwachstellen im Reaktordruckbehälter ergeben haben, verlangte Greenpeace Schweiz, dass auch Reaktor 2 sofort ausser Betrieb genommen wird. Dieser Forderung ist das ENSI nicht nachgekommen.

«Die Vorsicht würde es gebieten, Beznau 2 sofort abzuschalten und auf Herz und Nieren zu prüfen», sagt Greenpeace-Atomexperte Florian Kasser. Der Sicherheitsnachweis der Axpo für den dortigen Reaktordruckbehälter basiert einzig auf Berechnungen – und nicht auf einer Prüfung des Behälters selbst. «Ohne den genauen Zustand des Reaktordruckbehälters zu kennen, ist eine verlässliche Angabe über die Sicherheit nicht möglich», betont Kasser.

Greenpeace anerkennt aber, dass das ENSI mehr Transparenz walten lässt als bisher, indem es den detaillierten Sicherheitsnachweis der Axpo zu Beznau 2 veröffentlicht. «Wir erwarten, dass das ENSI nun auch bei Beznau 1 die Karten auf den Tisch legt», sagt Florian Kasser. 

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