Deutsche Energieversorger gründen heute zusammen mit politischen Vertretern aus dem Mittleren Osten und weiteren Partnern die „Desertec Industrial Initiative“ zur Produktion von ökologischem Wüstenstrom. Greenpeace fordert die Schweizer Energieunternehmen auf, ebenfalls in solche Initiativen zu investieren statt in klimaschädliche Gas- und Kohlekraftwerke.

In München wird heute die «Industrieinitiative
zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien in den Wüsten
Nordafrikas und des Nahen und Mittleren Ostens» offiziell aus der
Taufe gehoben. Die Initiative, an der auch die schweizerische ABB
beteiligt ist, zielt darauf ab, bis im Jahr 2050 rund 15 Prozent
des europäischen Strombedarfs mit Solarkraftwerken zu decken.

Derweil setzen Schweizer Energieversorger
weiter auf Strom aus Gas, Kohle oder Uran. So ist etwa die Alpiq zu
20 Prozent an einem Kohlekraftwerk in Brindisi beteiligt, das
jährlich knapp 15 Millionen Tonnen CO2 produziert und damit die
grösste Kohlendioxid-Schleuder Italiens ist. Greenpeace-Aktivisten
hatten dieses Kraftwerk letzte Woche anlässlich des G8-Gipfels im
italienischen l’Aquila besetzt.

«Die schweizerischen Energieversorger betonen
stets, dass Grosskraftwerke für unsere Versorgungssicherheit
unerlässlich seien. Jetzt haben sie die Chance, im grossen Stil in
eine wirklich zukunftsfähige Technologie zu investieren», sagt Urs
Wittwer von Greenpeace Schweiz. Die Gründer der Desertec Initiative
liessen bereits verlauten, dass sie nach weiteren Investoren
suchen, die sich an der Initiative beteiligen.  

Kontakt: Urs Wittwer, Nuclear Campaigner,
Greenpeace Schweiz, Tel. 044 447 41 75

Link zur Desertec-Medienkonferenz um 14 Uhr in
München: www.munichre.com

«Strom aus den Wüsten. Globaler Ausblick auf
die Entwicklung solarthermischer Kraftwerke, 2009.»