Obwohl wichtige Informationen zur Einschätzung möglicher negativer Auswirkungen auf andere Lebewesen fehlten, hat das Bundesamt für Umwelt Bafu im Februar 2008 drei neue Gentech-Projekte der Universität Zürich und der ETH bewilligt.


© Ulrich Baatz

Ab März 2008 sollen während dreier Jahre in Zürich-Reckenholz und Pully VD mehltauresistenter Gentech-Weizen sowie eine Kreuzung zwischen einem Wildgras und Gentech-Weizen im Freiland getestet werden. Resistente Sorten mit diesen Eigenschaften gibt es aber schon, und der Mehltaupilz ist vor allem im intensiven konventionellen Getreidebau ein Problem.

Bei der Projekteingabe im letzten Jahr fehlten gesetzlich festgelegte Informationen über die Gentech-Pflanzen selbst, aber auch über mögliche negative Auswirkungen der freigesetzten Pflanzen auf die Umwelt. So lagen bei einigen Weizenlinien weder Daten zur molekularen Charakterisierung der Gentech-Pflanzen noch Resultate aus Voruntersuchungen im Gewächshaus vor. Und mehrere Linien waren noch gar nicht entwickelt, als das Bafu die Gesuche zu prüfen begann. Trotzdem hat das Bundesamt im September eine Bewilligung ausgesprochen – mit der Auflage, dass die Gentech-Forscher bis Ende 2007 zusätzliche Informationen haben nachliefern müssen. Zwar dürfen mit dem definitiven Entscheid vom 7. Februar nun nicht alle Gentech-Linien ausgesät werden. Stossend ist aber, dass für die noch immer fehlenden Daten eine weitere Fristverlängerung gewährt wird, anstatt konsequenterweise alle Bewilligungen zurückzuziehen.