Greenpeace hat in Russland einen wichtigen Sieg für die Umwelt errungen. Ein Teil der Infrastruktur für die Olympischen Winterspiele 2014 in Sochi muss an einen anderen Ort als geplant verschoben und darf nicht im ökologisch wertvollsten Gebiet des Sochi-Nationalparks gebaut werden. Das hat der russische Präsident Wladimir Putin anfangs Juni 2008 nach starkem Druck von Greenpeace, UNO-Behörden und anderen Umweltorganisationen entschieden.


Sochi – Die Region des westlichen Kaukasus in der Nähe von Sotschi. Hier liegen die grössten zusammenhängenden Naturschutzgebiete Europas und Westasiens.

© Greenpeace

Ein Teil der olympischen Infrastruktur – die Bobbahn für 11’000 Zuschauer und das olympische Dorf – sollte ursprünglich in die gleich dreifach geschützte Zone «Grushevny Mountain Ridge» gebaut werden: im Territorium des Sochi-Nationalparks, in der Pufferzone des UNESCO Weltnaturerbes Westkaukaukasus und direkt an das Kaukasus Biosphärenreservat angrenzend. Dieses Gebiet zählt mit seiner einmaligen Landschafts- und Artenvielfalt und über 100 bedrohten Arten der russischen roten Liste zu den ökologischen «Hot Spots» Russlands von hoher internationaler Bedeutung.

«Dieser Entscheid freut uns ausserordentlich. Das gibt uns die Hoffnung, dass Sochi 2014 grüne Olympische Spiele werden können», sagt der Verantwortliche für Naturschutzgebiete bei Greenpeace Russland, Mikhail Kreindlin. «Es liegt weiterhin viel Arbeit vor uns. Das Hauptproblem von Sochi 2014 scheint nun aber gelöst zu sein.»

Tatsächlich ist Sochi leider noch weit entfernt von grünen Olympischen Spielen. Ende 2009 hat die russische Regierung ein Gesetz erlassen, das zur Errichtung olympischer Infrastruktur alles erlaubt – das Fällen von Bäumen, die Zerstörung von Häusern, das Bauen von Strassen in ökologisch sensiblen Gebieten. Die Arbeit für Greenpeace Russland in Bezug auf Sochi ist also noch lange nicht beendet.