Zielarten: Pelagische Haie, Thunfisch, Schwertfisch, Makrele, Heilbutt und Schwarzer Seehecht

Die Langleine wird waagerecht zwischen Meeresoberfläche und Grund ausgebracht. Sie wird mit Bojen und verschiedenen Gewichten im Wasser ausgespannt. Die Haken an den einzelnen Angelschnüren sind mit Ködern versehen. In der industriellen Fischerei werden Langleinen von über 100 Kilometern Länge und mit bis zu 30’000 Haken ausgebracht. Langleinen-Flotten legen weltweit jährlich etwa 1,4 Milliarden Haken zum Thunfischfang aus – vier Millionen Haken täglich. So wurden in nur wenigen Jahren viele Bestände von Thunfisch und Schwarzem Seehecht überfischt.

Auch Schildkröten, Haie und Seevögel fressen den Köder und fallen so ebenfalls der Langleinen-Fischerei zum Opfer. Häufige Beifangopfer sind Meeresschildkröten: 250’000 Echte Karettschildkröten und 60’000 Lederschildkröten sterben jedes Jahr als Beifang. Die Grosse Lederschildkröte könnte aufgrund der Langleinen-Fischerei bald vom Aussterben bedroht sein. Sechs der sieben Meeresschildkrötenarten sind vom Aussterben bedroht.

Pro Jahr sterben in Langleinen geschätzte 100’000 Seevögel, darunter in der Antarktis einige vom Aussterben bedrohte Albatros-Arten.

Auf Haie wartet ein besonders grausames Schicksal: Ihnen werden die Rückenfinne und oft auch die Seitenflossen abgeschnitten, bevor sie sterbend zurück ins Meer geworfen werden. Dieses sogenannte Hai-Finning ist zwar in vielen Meeresgebieten verboten, allerdings gelten in vielen asiatischen Ländern Haifischflossen-Suppen als Delikatesse, so dass Haifinning weit verbreitet ist. Grosse Fischarten wie der Blauhai wurden durch den Thunfischfang im Zentralpazifik mit Langleinen deutlich dezimiert.

Im krassen Gegensatz dazu steht die seit Jahrzehnten von den Fischern auf den Azoren-Inseln praktizierte Fischerei mit Langleinen, die nur mit vier bis acht Haken versehen sind.