Alex Hauri leitet die Klimakampagne von Greenpeace Schweiz. Seit der letzten Klimakonferenz im 2008 begleitet er den «Countdown to Copenhagen» eng. An dieser Stelle berichtet er mehrmals wöchentlich darüber, wie er den Weg zur Klimakonferenz erlebt.

Alex Hauri leitet die Klimakampagne von Greenpeace Schweiz. Seit der letzten Klimakonferenz im 2008 begleitet er den «Countdown to Copenhagen» eng. An dieser Stelle berichtet er mehrmals wöchentlich darüber, wie er den Weg zur Klimakonferenz erlebt.

Alex Hauri leitet die Klimakampagne von Greenpeace Schweiz
Alex Hauri leitet die Klimakampagne von Greenpeace Schweiz

Es verbleiben nur noch 25 Tage bis Kopenhagen, und es gibt wenig Grund für Optimismus. Das letzte grosse Vorbereitungstreffen in Barcelona hat praktisch nichts gebracht. Ziel war es, ein griffiges Abkommen zu entwerfen, damit in Kopenhagen die Staatschefs rasch ein Ergebnis erzielen – aber der Totpunkt konnte nicht überwunden werden.

Die Schwellenländer sagen, klare Verpflichtungen – CO2-Reduktionsversprechen wie auch finanzielle – müssen zuerst von den Industrieländern kommen. Diese drehen den Spiess um und wollen sich nicht bewegen, solange China, Indien & Co., also die ’neuen› CO2-Grossemittenten, sich nicht verpflichten erste Zugeständnisse zu längerfristigen CO2-Reduktionen zu machen.

Greenpeace sagt: Die Industrieländer sind historisch verantwortlich für die aktuelle Klimaveränderung. Sie müssen vorausgehen. Aber letztlich ist Klimaschutz die Pflicht jedes Landes.
Barcelona lässt also Katerstimmung zurück. Zusammen mit Greenpeace sind Millionen von Menschen tief enttäuscht, dass kein Land vorangegangen ist. Alles blickt auf die USA, auf den Hoffnungsträger Obama. Aber es wäre faul, nur die USA zu benennen. Auch die Schweiz hat bisher kläglich versagt. Mit etwas Glück bringt der Bundesrat bestenfalls bis Kopenhagen noch ein erstes finanzielles Versprechen zustande, die genannten Reduktionsziele von minus 20% bis 2020 fallen hingegen eh durch!

Die Weltgemeinschaft muss sich vor Augen halten, was der bekannte Ökonom Sir Nicholas Stern schon vor drei Jahren gesagt hat: Handeln wir jetzt, kostet uns das vielleicht 1 Prozent des Bruttosozialprodukts. Lassen wir die Katastrophe auf uns zukommen, kostet uns das unseren Wohlstand. Doch die Industriekapitäne haben Angst um ihre Wettbewerbsvorteile. Und die Politiker wollen sich bis in alle Ewigkeit alle Optionen offen lassen. Letztlich handelt niemand. Das kann sich die Welt in Anbetracht des rasant verlaufenden Klimawandels aber nicht leisten.
Greenpeace und viele andere Organisationen werden dafür sorgen, dass die ganze Welt nach Kopenhagen blickt, von den Staatschefs Handeln einfordert und erfährt, wer die Verantwortlichen für den Stillstand sind.

Gib der Erde den richtigen Dreh!
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