Demokratische Republik Kongo – Im Vorfeld der UNO-Weltklimakonferenz übergaben Greenpeace, Global Witness und die Rainforest Foundation einen offenen Brief an die Weltbank. Darin kritisieren die Organisationen die Rolle der Weltbank im Forstsektor der demokratischen Republik Kongo – Heimat des zweitgrössten Regenwaldes – und fordern nachhaltigere Investitionen von ihr.


Holzschlag im Kongo

An der bevorstehenden Klimakonferenz in Kopenhagen wird ein weltweites Abkommen für die Reduktion von Emissionen aus Entwaldung und Schädigung von Wäldern (REDD) [1] beschlossen. Diese Anstrengungen werden ohne Wirkung sein, wenn die Lehren aus den von der Weltbank geführten Reformprozessen im Kongobecken ungeachtet bleiben. Die Zukunft der Wälder im Kongo und deren Bewohner steht in der Schwebe.

Der offene Brief deckt auf, wie internationale Forstunternehmen Vorlagen und Gesetze umgehen und die Rechte von lokalen Gemeinschaften missachten. Im Januar 2009, wurde die rechtsgültige Überprüfung der Holzschlagkonzessionen in der DRK abgeschlossen, und illegal erstellte Konzessionen annulliert. Greenpeace und Gruppierungen der Zivilbevölkerung haben beweisen können, dass in diesen Konzessionen die Zerstörung der Regenwälder dennoch weiter vorangetrieben wird. Gemeinschaften der Regionen Bumba und Equateur erheben ihre Stimmen, weil ihnen die Nutzungspläne systematisch vorenthalten werden und die Zukunft des Waldes somit stark gefährdet ist.

Ein Report[2] des World Bank Inspection Panels belegt, dass die Weltbank einerseits die Einträge des industriellen Holzschlages überschätzt – und andererseits die nachteiligen Konsequenzen für die Artenvielfalt und den Lebensunterhalt der Kommunen ignoriert. Ein weiterer Bericht[3] kommt zum Schluss dass » die industrielle Forstwirtschaft die Lebensumstände der ländlichen Bevölkerung kaum verbessert – oder anderweitig zur lokalen oder nationalen Entwicklung beigetragen hätte.»

Die Weltbank hält unbeirrt an ihrer Führungsrolle fest, obwohl ihre Strategie die Hauptprobleme des Sektors – Korruption, Straflosigkeit und die Ausbeutung der lokalen Bevölkerung – weit verfehlt.

 


[1] Eng: REDD, Reducing Emissions from Deforestation and Degradation

[2] World Bank Inspection Panel, Report No. 40746 – ZR, «Investigation Report DEMOCRATIC REPUBLIC OF CONGO: Transitional Support for Economic Recovery Grant (TSERO) (IDA Grant No. H 1920-DRC) and Emergency Economic and Social Reunification Support Project (EESRSP) (Credit No. 3824-DRC and Grant No. H 064-DRC),» 31August 2007

[3] Forests in Post-Conflict Democratic Republic of Congo: Analysis of a Priority Agenda. A collective report by the World Bank, Center for International Forestry Research (CIFOR), Centre International de Recherche Agronomique pour le Développement (CIRAD), African Wildlife Foundation (AWF), Conseil National des ONG de Développement du Congo (CNONGD), Conservation International (CI), Groupe de Travail Forêts (GTF), Ligue Nationale des Pygmées du Congo (LINAPYCO), Netherlands Development Organisation (SNV), Réseau des Partenaires pour l’Environnement au Congo (REPEC), Wildlife Conservation Society (WCS), Woods Hole Research Center (WHRC), World Agroforestry Centre (ICRAF) and World Wide Fund for Nature (WWF), 2007.