Behörden gegenüber den Umweltaktivisten und forderte ihre morgige Freilassung.
Die vier am 17. Dezember während des Klimagipfels in Kopenhagen festgenommenen Greenpeace-Aktivisten sitzen nach wie vor in Untersuchungshaft. Verkleidet als Ministerpaar mit Bodyguard war es ihnen gelungen, in die Eingangshalle zum königlichen Bankett zu gelangen. Dort wandten sie sich via Transparent an die eintreffenden Staatsoberhäupter mit der Aufforderung: „Politicians talk, leaders act.“

Morgen wird gemäss den untersuchenden dänischen Behörden die Anklageschrift veröffentlicht. Darum hat sich heute um 10 Uhr eine vierköpfige Delegation mit dem dänischen Botschafter in Bern und seiner Vizekonsulin getroffen: Die zwei Greenpeace-Köpfe Kaspar Schuler, Co-Geschäftsleiter, und Cécile Bühlmann, Stiftungsratspräsidentin, der Schweizer Rechtsvertreter von Christian Schmutz sowie Geri Müller, Mitglied der aussenpolitischen Kommission des Nationalrates. Unterdessen hielten 90 Menschen vor der Botschaft eine Mahnwache ab.

Die Vier überbrachten Botschafter Hans Klingenberg den Schweizer Protest gegenüber dem unverhältnismässigen Vorgehen der dänischen Justizbehörden. Sie deponierten auch die Forderung, die vier Aktivisten morgen aus der U-Haft zu entlassen. In den letzten Wochen waren 1300 Protestmails und Briefe an die dänische Botschaft zusammen gekommen. Darunter war auch prominente Post, zum Beispiel von Franz Hohler oder Professor Georg Kreis sowie verschiedenen Parlamentariern und Parlamentarierinnen. Kaspar Schuler übergab Klingenberg ausserdem 78 an die dänischen Behörden adressierte moralische Bürgschaften für Christian Schmutz von Freunden, Bekannten und Arbeitskolleginnen. 

Der Botschafter zeigte sich beunruhigt über das Ausmass des Protestes, konnte aber keine konkreten Zusagen machen. Er übergab der Delegation ein Schreiben der dänischen Behörden. Diesem ist unter anderem zu entnehmen, dass die dänische Polizei eine Verlängerung der U-Haft in Erwägung zieht.