Eine wichtige Nachricht für die Regenwälder Indonesiens und für das globale Klima ist im Trubel um die Klimakonferenz in Kopenhagen fast untergegangen. Am 11.12.2009 hat Unilever, der weltweit grösste Konsument von Palmöl, mitgeteilt, dass sie ihre Lieferverträge mit dem Sinar Mas Konzern, dem grössten Waldzerstörer Indonesiens kündigen.


25.11.2009: Zwei Greenpeace-Aktivisten an einem Kran im Hafen einer Zellstofffabrik von Sinar Mas. ©Greenpeace

 

Mitglieder der Unilever Geschäftsleitung bestätigen, dass das Beweismaterial im neuen Greenpeace-Bericht «Illegal Forest Clearance and RSPO Greenwash, Case Studies of Sinar Mas» ein zentraler Grund ihres Entscheides ist.

Die Sinar Mas Gruppe ist die weltweit zweitgrösste Palmölproduzentin und grösste Produzentin Indonesiens. Greenpeace schätzt, dass die Sinar Mas Gruppe durch ihre Palmöl- und Papierplantagenaktiviäten alleine in der Provinz Riau für die CO2-Emission von 113,5 Mio. Tonnen jährlich verantwortlich sind: Das ist fast dreimal soviel wie die gesamten jährlichen CO2-Emissionen der Schweiz. Durch ihre Palmölfirma namens PT SMART, ist die Sinar Mas Gruppe Mitglied des RSPO (Roundtable on Sustainable Palmoil), einer Initiative der Branche zur Zertifizierung von nachhaltiger Palmölproduktion. Dies zeigt, dass eine RSPO Mitgliedschaft noch lange nicht garantiert, dass Palmölproduzenten nicht in Waldzerstörung verwickelt sind.

Unilevers Ankündigung könnte weit reichende Folgen für den Palmölsektor haben. Alle Firmen, welche auf ihr umweltfreundliches Image achten, müssen ihre Lieferverträge mit Sinar Mas stoppen. «Der Entscheid des weltweit grössten Palmölverarbeiters zeigt, dass Sinar Mas mitverantwortlich ist für die Urwaldzerstörung in Indonesien. Wir fordern, dass andere Endabnehmer wie Nestle, Kraft oder Procter&Gamble, es Unilever gleichtun und ihre Verträge mit Sinar Mas kündigen, solange der Konzern sein Verhalten nicht ändert», sagt Asti Roesle, Waldexpertin von Greenpeace Schweiz.

Greenpeace Sinar Mas Report (PDF, Engl.)

Palmöllieferant Sinar Mas heizt das Klima an