Greenpeace-Aktivisten haben sich in Südfrankreich an Bahngleise gekettet, um den Transport von Atommüll nach Russland zu verhindern.

Über den Hafen «Le Havre» soll der Müll aus der südfranzösischen Atomanlage Tricastin mit dem russischen Frachter «Kapitan Kuroptev» nach Russland geschafft werden. Nach Angaben der Atomfirma Areva soll das abgereicherte Uran in Sibirien angereichert und dann wieder nach Frankreich geschickt werden. Allerdings hat Areva seit 2006 33.000 Tonnen Uranabfälle nach Russland geschafft. Nur 3090 Tonnen Uran fanden den Weg zurück nach Frankreich. Der Rest lagert als Abfall unter freiem Himmel in Sibirien. Faktisch wird der Grossteil der Atomabfälle somit in Russland entsorgt.

Dies widerspricht sowohl der russischen Gesetzgebung, die den Import von Atomabfällen verbietet sowie den Vorgaben der EU-Direktive, die den Export gefährlicher Abfälle untersagt. «Russland darf nicht Arevas Abfallkübel sein», sagt der französische Atomcampaigner Yannick Rousselet. Greenpeace Schweiz unterstützt diese Forderung, weil bei den Müll-Transporten nach Russland oft auch Uran aus Schweizer Atomkraftwerken dabei ist. Alle Schweizer AKW-Betreiber lassen abgebrannte Brennelemente in der Areva-Anlage in La Hague behandeln. Einen Teil des Materials schickt Areva regelmässig nach Russland.