Floribert Chebeya © Amnesty International

 

Anfangs Juni erreichte uns die erschütternde Nachricht, dass einer der führenden und engagiertesten Menschenrechtsaktivisten in der Demokratischen Republik Kongo (DRK) ermordet in seinem Auto aufgefunden – auf dem Weg zu einem Treffen mit dem Polizeichef. Floribert Chebeya Bahizire war Direktor der kongolesischen Menschenrechtsorganisation La Voix des Sans Voix (VSV) und hat sich unermüdlich und unerschrocken mit grosser Zivilcourage für die Rechte der Schwächsten und Verletzung von Menschenrechten eingesetzt.

In seinem Engagement hat er auch Waldgemeinschaften aktiv unterstützt, deren Dörfer in Waldkonzessionen liegen und die sich gegen die Verletzung ihrer Rechte durch Holzkonzerne wehren. Zum Beispiel  organisierte VSV im 2006 ein Seminar in Bumba in der Waldprovinz Mongala, an welchem 29 Dorfbewohner und Menschenrechtsaktivisten eine Petition unterzeichneten und sich damit gegen die Praktiken der ansässigen Holzfirmen Siforco und Tran-M beschwerten. Siforco ist eine Tochtergesellschaft der Danzer Group mit Hauptsitz in Zug. Als Reaktion auf die Petition klagte Siforco die Petitionäre ein –  dieser  Rechtsprozess ist bis heute nicht richtig abgeschlossen. Petitionen sind ein von der kongolesischer Verfassung festgeschriebenes Grundrecht. Da ist es doch besonders zynisch, wenn eine Firma mit Sitz in der Schweiz die Petitionäre einklagt.

Floriberts Tod liegt nur wenige Woche vor dem 50 Jahre Unabhängigkeitsjubiläum der DRK. Wie einige andere NGOs und Vertreter der Zivilgesellschaft wird  auch Greenpeace geplante Aktivitäten in Kinshasa zur Jubiläumsfeier streichen und stattdessen die Gedenkfeier von Floribert unterstützen.

Es macht traurig und wütend, wenn Menschen mit grossem Engagement für Gerechtigkeit zum Stillschweigen gebracht werden. Umsomehr motivieren sie jedoch andere in ihren Fusstapfen weiter zu treten. Weiteres im Blog meiner Kollegin Andrea.

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