Bis am Donnerstag findet auf der britischen Kanalinsel Jersey die Hauptverhandlung der 63. IWC-Jahreskonferenz statt. Seit Jahren versucht Japan dort das Walfangverbot auszuhebeln. Auf der Agenda stehen viele technische Punkte wie beispielsweise Grundlagen der Überwachung des kommerziellen Walfangs, die Bestandesgrösse der Zwergwale in den antarktischen Gewässern, ein Walschutzgebiet im Südatlantik. Auch ein neuer Vorsitzender soll gewählt werden. Besonders wichtig ist ein Vorschlag der britischen Regierung, die Effektivität der IWC zu erhöhen und damit den Stimmenfang Japans zu unterbinden.

Greenpeace fordert, dass die IWC von der Walfang- zur Walschutzkommission wird. Denn nicht nur der Walfang dezimiert die Bestände der majestätischen Meeressäuger. Die meisten sterben durch die schleichende Vergiftung der Meere, durch den zunehmenden Unterwasserlärm und den Beifang in der industriellen Fischerei. Nach Schätzungen des Wissenschaftlichen Komitees der IWC sterben jährlich bis zu 300’000 Wale und Delfine in den Netzen der Fischerei – vor allem die kleineren Zahnwalarten wie Delfine, Schweinswale, Pilotwale.

Greenpeace verlangt, dass sich die IWC auch um die Kleinwale kümmert, nicht nur um die 13 Grosswalarten, die früher mal für den Walfang wichtig waren. Der IWC muss in erster Linie ein Artenschutzinstrument werden. Es darf kein Völkerrecht zum Schlachten von Walen geben. Es ist nicht zeitgemäss, im 21. Jahrhundert über so etwas überhaupt noch nachzudenken.

Greenpeace-Meeresbiologe Thilo Maack erklärt im Interview, warum das diesjährige Treffen eine Wende bringen könnte.

Geliebt, gejagt, gegessen

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