Lager von geschlagenen Urwaldbäumen am APP-Zellstoffwerk Indah Kiat Perawang.
© Greenpeace

 

«Null Toleranz für illegales Holz». Diese von Asia Pulp & Pulper (APP) oft formulierten fünf Worte sagen viel, bedeuten aber der Firma selber nichts. Sie wiederholt den Satz zwar wie ein Mantra, handelt aber nicht danach.  Im Gegenteil: Greenpeace deckt nun nach schwierigen und langen Recherchen auf,  dass APP systematisch gegen indonesische Gesetze verstösst, welche die bedrohte Baumart Ramin unter Schutz stellen.

Ramin-Bäume kommen aus Indonesiens Torfsumpfwäldern, der Heimat der akut vom Aussterben bedrohten Sumatra-Tiger. Greenpeace zeigt in einer kartografischen Analyse, dass in APP-Konzessionen seit 2001 mindestens 180’000 Hektaren Torfsumpfküstenwald – eine Fläche doppelt so gross wie New York City – zum Opfer gefallen ist. Und da fragt man sich, warum in freier Wildbahn nur noch 400 Sumatra-Tiger leben.

Greenpeace hat letztes Jahr mehrmals die grösste Zellstoff-Mühle von APP in Indonesien besucht. Dabei haben wir unter anderen Baumarten zahlreiche illegal geschlagene Ramin-Bäume gefunden, dokumentiert und analysieren lassen. Ein unabhängiges deutsches Labor bestätigte unsere Vermutung.

Der Ramin-Fund wirft einen grossen Schatten auf globale Unternehmen, die bei APP Zellstoff- und Papierprodukte beziehen. Dazu gehören grosse Firmen wie Xerox, National Geographic und Danone. Forensische Tests ergaben in deren Produkten bzw. Verpackungen Regenwald-Fasern. Aber auch Schweizer Konzerne wie  zum Beispiel Mövenpick können nicht ausschliessen, dass sie Papier- und Verpackungsprodukte verwenden, welche aus Regenwaldzerstörung stammen.

Greenpeace ruft diese Firmen auf, ihre Lieferkette zu überprüfen und sowohl direkte als auch indirekte Lieferverträge mit APP zu kündigen – wie das unter anderen Mattel, Nestlé und Adidas bereits getan haben. Zudem rufen wir alle Firmen auf, eine «Zero Deforestation Policy» zu erarbeiten und umzusetzen; damit in Zukunft auszuschliessen, dass für ihre Produkte Urwald zerstört wird. Helft uns dabei und schreibt die Firmen an!

Greenpeace übergab die Recherchenresultate und Videobilder der indonesischen Polizei und drängt das Forstministerium, gegen APP aktiv zu werden.


 

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