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Mittwoch, 21. August 2013

© NASA

Bereits am 20. August haben wir alle Ressourcen verbraucht, die uns die Erde für dieses Jahr zur Verfügung stellt. Stellen Sie sich einen Urlauber vor, der bereits am 13. Tag seines dreiwöchigen Urlaubs feststellen muss, dass seine Reisekasse leer ist. Weil er einfach über seine Verhältnisse gelebt hat. In einem ähnlichen Zustand ist heute unser Planet.

Mittwoch, 21. August 2013

© NASA

Bereits am 20. August haben wir alle Ressourcen verbraucht, die uns die Erde für dieses Jahr zur Verfügung stellt. Stellen Sie sich einen Urlauber vor, der bereits am 13. Tag seines dreiwöchigen Urlaubs feststellen muss, dass seine Reisekasse leer ist. Weil er einfach über seine Verhältnisse gelebt hat. In einem ähnlichen Zustand ist heute unser Planet.

Seit gestern leben wir im Raubbau mit der Natur – das ist die Botschaft des gestrigen Tages der ökologischen Überschuldung. Das Global Footprint Network (GFN) berechnet jedes Jahr diesen Earth Overshoot Day. Er rückt in der Tendenz in den letzten 25 Jahren immer näher zur Jahresmitte – im Jahr 1986 war es noch der 31. Dezember.

Schon jetzt benötigt die Menschheit 1,5 Planeten, hat aber bekanntlich nur einen. Würden alle so leben wie wir Schweizerinnen und Schweizer, wären 2,8 Erden nötig. Würden alle den Lebensstil der US-Amerikaner kopieren, dann bräuchten wir sogar drei weitere Planeten. In Europa liegt bereits seit Jahrzehnten unser Verbrauch, unser ökologische Fussabdruck, um ein Mehrfaches über dem, was uns an Biokapazität zur Verfügung gestellt wird.

Wir müssen umdenken!

Wie können wir Verbraucher das ändern? Wir führen nicht die internationalen Klimaschutzverhandlungen, können die Industrien nicht massregeln. Stimmt – aber wir können unseren Konsum verändern und dadurch Einfluss nehmen.

Mittwoch, 21. August 2013

Tag der ökologischen Überschuldung
© Greenpeace

Ein Beispiel: Falls Sie in letzter Zeit am Meer waren, ist Ihnen am Strand vermutlich das viele Plastik aufgefallen: Plastiktüten, leere PET-Flaschen, Flaschenverschlüsse, alle möglichen Folien und Beutel, Plastikschnüre, kleine durch Wellen und Sand abgeschmirgelte Plastikkügelchen und so weiter – entweder durch Unachtsamkeit am Strand liegen gelassen oder mit der Flut angeschwemmt.

«Wenn wir wollen, dass die Ressourcen gerecht genutzt werden können, und dass unsere Planet allen eine lebenswerte Zukunft bietet, dann sollten wir den Tag der ökologischen Überschuldung ernst nehmen», fordert Claudia Sprinz, bei Greenpeace Österreich für das Thema Nachhaltiger Konsum zuständig. «Ab heute leben wir auf Pump derjenigen Länder, deren Pro-Kopf-Verbrauch deutlich unter dem unseren liegt. Schritte, unseren Ressourcenverbrauch zu reduzieren, sind einfach und waren bereits eingeübt. Wir sollten uns wieder an den Griff zur Mehrwegflasche und zum recycelten Papier gewöhnen».

Was sind Ökologischer Fussabdruck und Biokapazität

Wollen wir, dass auch künftig Menschen gut auf diesem Planeten leben können, so dürfen wir nur so viele Ressourcen und Rohstoffe verbrauchen und Abfall erzeugen, wie die Erde hervorbringen oder wieder aufnehmen kann. Doch wie viel ist das? Dies verrät uns der ökologische Fussabdruck. Mit dieser vom Global Footprint Network entwickelten Methode lässt sich errechnen, wie viel Fläche der Erde notwendig ist, um die natürlichen Ressourcen bereitzustellen, die jeder Mensch verbraucht: Für die Herstellung seiner Kleidung und Nahrung, für seine Mobilität – etwa wenn er mit Auto, Flugzeug oder dem Zug reist, für seinen Energieverbrauch zu Hause. Der ökologische Fussabdruck wird in globalen Hektar (gha) angegeben. Er berücksichtigt auch jene Flächen, die benötigt werden, um Abfälle, Rückstände und die von uns produzierten Treibhausgase wieder aufzunehmen.

Mittwoch, 21. August 2013

 

Auf diese Weise lässt sich der ökologische Fussabdruck einer Person, eines Produktes, einer Stadt oder eines ganzen Landes berechnen. Dem tatsächlichen Verbrauch wird die Biokapazität (ebenfalls in gha gemessen) gegenübergestellt, also die Fläche, die einem Land, einer Stadt oder einer Gemeinschaft zur Verfügung steht: Ist der ökologische Fussabdruck grösser als die Biokapazität, dann geraten wir ins ökologische Minus, in die ökologische Überschuldung.

 

 

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