Man nehme ein Virus-Gen, packe es in Papaya und heraus kommt… Das wissen in der Regel nicht einmal die Wissenschaftler. Und dennoch werden gentechnisch veränderte Pflanzen freigesetzt. Dabei kann niemand abschätzen, welche Folgen die Eingriffe ins Erbgut für Gesundheit und Umwelt haben.
Die Wissenschaftler können weder den genauen Ort, wo das Gen in die Pflanze eingebaut wird, noch die Wechselwirkungen mit anderen Genen und Proteinen gezielt steuern. Kein Wunder, dass es beim Anbau von Gentech-Pflanzen immer wieder zu überraschenden Nebenwirkungen kommt: Genveränderte Baumwollpflanzen werfen ihre Kapseln vor der Ernte ab, Pappeln blühen zum falschen Zeitpunkt, pestizidresistente Pflanzen verändern ihr Auskreuzungsverhalten, Kartoffeln werden ungewollt größer, Fische mit Frostschutz-Genen zeigen beschleunigtes Wachstum, bei Sojabohnen verholzen die Stängel und so weiter und so fort.
Einmal in die Umwelt freigesetzt, sind Gentech-Pflanzen nicht mehr rückholbar. Sie stellen eine Gefahr für das ökologische Gleichgewicht und die menschliche Gesundheit dar. Der grossflächige Anbau von Gentech-Pflanzen in Nord- oder Südamerika macht dies drastisch deutlich: Gentech-Pflanzen haben ihre Widerstandsfähigkeit gegen Pestizide über Pollenflug oder Insekten auf artverwandte Wildpflanzen übertragen. Zudem werden Gentech-Pflanzen wie Unkräuter durch den massiven und kontinuierlichen Einsatz von Herbiziden unempfindlich gegen diese Spritzmittel. Um diese Unkräuter zu bekämpfen, werden hochgiftige Pestizide in immer grösseren Mengen eingesetzt. Hinzu kommt, dass Gentech-Pflanzen, die giftig wirken auf bestimmte Insekten, auch Nützlinge schädigen, traditionelle Pflanzenarten verdrängen und damit die Artenvielfalt gefährden.
Greenpeace ist deshalb gegen die Freisetzung von genmanipulierten Pflanzen und Organismen und fordert eine umwelt-, tier- und menschenfreundliche Landwirtschaft: Nur sie sorgt dafür, dass die Gewässer sauber, die Böden fruchtbar und die Lebensmittel gesund bleiben.