Die Shrimp-Industrie ist die Ursache der rasend schnellen Vernichtung der letzten Mangrovenwälder – in globalem Ausmass. Ausländische Firmen legen an den flachen Küsten tropischer Regionen riesige Becken an, in denen Shrimps zu Millionen gehalten und aufgezogen werden.
Nachdem es in den 30er Jahren erstmals gelang, Shrimp-Larven unter Laborbedingungen zu einer beachtlichen und wirtschaftlich interessanten Grösse heranzuzüchten, entwickelte sich daraus kurze Zeit später ein neuer Industriezweig, die so genannte Shrimp-Aquakultur.
Immer mehr ausländische Investoren siedelten sich an den flachen Küsten tropischer Regionen an, ohne Rücksicht auf die lokale Bevölkerung und ihre traditionellen Gebiete – immer nur den kurzzeitigen Profit vor Augen. Durch ihr skrupelloses Vorgehen wird sowohl das Ökosystem Mangrove als auch die Nahrungsgrundlage der Menschen vor Ort geschädigt.
Wo sich früher Kilometer lange Mangrovenwaldgürtel erstreckten, reihen sich heute hunderte streng bewachte Zuchtteiche aneinander. Da die Teiche nur wenige Jahre in Betrieb gehalten und immer wieder neue Becken angelegt werden, wird der Mangrovenwald unaufhaltsam immer weiter abgeholzt.
Eine «delikate» Delikatesse
Was bei uns in den reichen Industrienationen als Luxusschmankerl auf dem Teller landet, bedeutet in den Ländern, aus denen diese «Delikatesse» kommt, schlimmste Ausbeutung der Natur und Menschenrechtsverletzungen.
Garnelen aus den Tropen – unter katastrophalen Bedingungen für Land und Leute produziert, um unseren Gaumen zu kitzeln. Die industrielle Zucht von Garnelen, auch Aquakultur genannt, geht auf Kosten von Natur und Mensch. Für sie werden Mangroven und andere tropische Küstenökosysteme immer schneller und rücksichtsloser geopfert. Mit den Mangrovenwäldern geht nicht nur ein einzigartiger Lebensraum verloren, sondern auch die Lebensgrundlage seiner traditionellen Nutzer.
In Ecuador sind durch die so genannte Aquakultur-Industrie für die Shrimpsproduktion und deren ungehemmte Ausdehnung mittlerweile schon 70 % der Mangrovenwälder abgeholzt. Dadurch ist nicht nur eines der produktivsten Ökosysteme der Erde stark gefährdet, sondern auch Hunderttausende von Menschen in ihrer Existenz bedroht.
Antibiotika in Shrimps
Doch der Genuss von Shrimps hat nicht nur in Produktionsländern wie z.B. Ecuador, Indien, Indonesien und Thailand fatale Auswirkungen. Auch für den Verbraucher kann der Genuss Folgen haben, was Greenpeace durch Antibiotika-Funde in in Österreich verkauften Shrimps aufgedeckt hat.