FSC-Mitglieder, Zertifizierungsfirmen, Interessenvertreter und Konsumenten müssen den FSC zur Verantwortung ziehen, damit sichergestellt ist, dass seine Standards und Methoden verschärft, konsequent angewandt und erfüllt werden. Gemeinsam mit weiteren FSC-Mitgliedern der drei verschiedenen Kammern (ökonomische, ökologische und soziale) arbeitet Greenpeace daran, folgende entscheidende Verbesserungen der FSC-Tätigkeiten und -Verfahren zu erreichen, damit die ökologischen Werte der Wälder erhalten bleiben sowie soziale Kriterien unter dem FSC-Gütesiegel eingehalten werden.
Der FSC muss:
1) den Erhalt von intakten und grossen Urwaldgebieten (IFLs: Intact Forest Landscapes) und weiteren besonders schützenswerten Wäldern (HCVs: High Conservation Forests) durch den «International Generic Indicators» (IGI)-Prozess unterstützen sowie Richtlinien zur Identifizierung von HCVs, deren Erhalt und Förderung vorlegen;
2) Schutzmassnahmen (Safeguards) ausarbeiten für die FSC-Zertifizierung in «Hochrisiko»-Regionen, die mit weit verbreiteten sozialen Konflikten und Menschenrechtsverletzungen konfrontiert sind. Zudem muss vorrangig eine griffigere sogenannte «FSC Policy for Association» ausgearbeitet werden, welche von den Unternehmen Sorgfaltspflicht (due diligence) und erhöhte Auskunftspflicht inklusive Transparenz über die Eigentumsstruktur der Unternehmen samt Mutter-, Schwester- und Tochtergesellschaften und Compliance-Leitlinien einfordert;
3) das System des sogenannten «kontrollierten Holzes» (CW: Controlled Wood) verschärfen, indem der Anwendungsbereich und die Genauigkeit der Nationalen Risikobeurteilung (NRAs) sowie deren Kontrollmechanismen erhöht und bei fehlenden NRA Kontrollen im Feld angefordert werden. Auch muss erreicht werden, dass die Brücke des «kontrollierten Holzes» in schrittweisem Abbau bis spätestens 2018 ausgdient hat und Unternehmen zu voller zertifizierter Forstwirtschaft übergehen;
4) die Anwendung der FSC-Standards verbessern, indem die Zertifizierungsfirmen (CBs: Certification Bodies) dafür haftbar gemacht werden, die FSC-Standards einzuhalten. Transparenz muss erhöht werden, indem von der höheren Kontrollstelle «Accrediation Services International» (ASI) und den Zertifizierungsfirmen die Veröffentlichung aller Prüfungsberichte inkl. Ortsangaben von Waldwirtschaftseinheiten, HCVs und geschützten Regionen gefordert wird;
5) die Unterstützung für Kleinbetriebe und Gemeindewaldverwalter ausbauen, damit diese durch das FSC-Netzwerk FSC-Zertifizierungen erhalten können, inklusive rasch den sogenannten «Modular Approach Programme»-Standard durchsetzen.
Weitere Zertifizierungssystemen
Wir sind überzeugt, dass der FSC derzeit noch immer das einzige weltweit operierende Zertifizierungs-System ist, dem es gelingen kann, die Bedingungen vor Ort in den Wäldern tatsächlich zu beeinflussen. Wir sind nicht der Auffassung, dass andere Systeme zur Zertifizierung von Forstwirtschaft, etwa PEFC (The Programme for the Endorsement of Forest Certification), SFI (Sustainable Forestry Initiative) und MTCS (Malaysian Timber Certification Scheme) PEFC, in der Lage sind, verantwortungsvolle Waldbewirtschaftung sicherzustellen. Diesen fehlen die Grundvoraussetzungen für den Schutz sozialer und ökologischer Werte.
Um allfällige Fortschritte bei der Umsetzung der Greenpeace-Empfehlungen durch FSC zu verfolgen, besuchen Sie bitte die Seite «FSC in Gefahr».