Wir starten mit unserer Best-Of-Serie: In den nächsten Monaten schalten wir in loser Folge die Lieblingsartikel unserer Redaktionsmitglieder nochmals auf. Diese haben sie aus den meistgelesenen Online-Stories der letzten Jahre ausgesucht. Den Anfang macht «So viel wie nötig, so wenig wie möglich» – der Favorit unserer Chef-Redakteurin Tanja Keller, der perfekt zum Valentinstag passt. 

Jedes Jahr zum Valentinstag werden unendlich viele Blumen verschenkt, fünfseitige Liebesbriefe für das Herzblatt verfasst und abends im Steak-Restaurant ein dickes Stück Fleisch vertilgt. An Mutter Erde wir dabei gar nicht gedacht: Die Rosen werden grösstenteils aus Afrika eingeflogen, was einen enormen CO2-Fussabdruck hinterlässt. Über 40 Prozent des weltweit geschlagenen Holzes wird für unseren Papierkonsum benötigt. Und ein Steak verbraucht sage und schreibe 4000 Liter Wasser, bis es auf dem Teller liegt.

An diesem Valentinstag schlagen wir deshalb vor, auch der Mutter Natur eine Freude zu machen. Anstatt eine Rose zu verschenken, überrasche deinen Lieblingsmenschen doch mit einem ganzen Wald – in Form einer Urwaldpatenschaft, die zum Schutz der wertvollen Ökosysteme beiträgt. Anstatt einem Besuch im Steakhouse stell dich selber an den Herd und bereite deinem Schatz mit einem veganen Menü eine Freude. Und anstatt für einen Liebesbrief unnötig viel Papier zu verschwenden, schick deinem Schwarm eine Nachricht per Whatsapp – heutzutage drückt man sich ja sowieso nur noch mit Emojis aus.

Das Thema Suffizienz fängt beim Valentinstag aber erst an. Damit du auch an anderen Tagen und vor allem in anderen Bereichen in deinem Leben etwas reduzieren kannst, haben wir dir in «So viel wie nötig, so wenig wie möglich» einen Fahrplan erstellt – der dich zu allen Stationen eines suffizienten Lebens bringt:

  • Die Schwarze Linie: Mit der Ringbahn gelangt man nicht nur von A nach B, sondern auch zu allen Formen der Suffizienz.
  • Die Grüne Linie: Du bist was Du isst.
  • Die Rote Linie: Ein Weg mit vielen Abzweigungen und Variationen: das Teilen.
  • Die Blaue Linie: Unmittelbar und direkt – der Konsum(verzicht)
  • Die Hellgrüne Linie: Nichts geht über den Mehrweg. Er haucht so manchen Dingen neues Leben ein.
  • Die Braune Linie: Reisen verbindet – auf allen Stufen.
  • Die Rosa Linie: Die Umlaufbahn unseres Lebens: Wohnen und Arbeiten

Bio-Food

Du konsumierst überwiegend oder sogar ausschliesslich Bio. Bei dir zählen die inneren Werte. Dumpingpreise und Massenware lassen Dich kalt. Lieber weniger, dafür bewusster und gesünder kaufen, ist dein Motto. Das ist wunderbar und Natur und Umwelt werden es dir danken. Trotzdem genügt Bio allein dem Gedanken der Suffizienz nicht. Auf der richtigen Spur bist du erst dann, wenn (Bio-)Erdbeeren im Winter bei dir genauso wenig zu suchen haben wie der Schnee im Sommer. Chabis, Röslichöl und Federkohl setzen deiner Kreativität keine Grenzen und auf neuseeländische Äpfel kannst du verzichten – auch wenn sie ungespritzt sind. Ein guter Anfang zur Nahrungs-Suffizienz ist die regionale Gemüsekiste. Die saisonalen Erzeugnisse und die Nähe zum Produzenten schärfen den Blick fürs Wesentliche. Dafür muss es nicht immer Bio sein.

Veganismus

Du bist Veganer und beschreitest den Weg der Suffizienz mit erhobenem Haupt. Du bist was du isst: moralisch gefestigt. Was dich bezüglich Motivationen vom kleinen Bruder Vegetarier unterscheidet, ist der Ärger über den immensen CO2-Verbrauch bei der Produktion tierischer Erzeugnisse. Und weil diesbezüglich auch die Bio-Tierhaltung nichts bringt, ziehst du die letzte Konsequenz: Keinerlei tierische Produkte mehr. Keine tierischen Fette in der Seife, keine Gänsedaunen mehr im Bett und Leder schon gar nicht. Der Veganer fragt nicht, was wir wirklich brauchen. Er fragt, ob wir auch ohne können. Und ja, es geht: Vegan sein war noch nie so einfach. Parallel zur Popularität wächst die Vielfalt an Fleischersatzprodukten. Aber wie suffizient ist vegan wirklich, wenn Sojawürstchen und Tofugeschnetzeltes mehr Flugmeilen sammeln als ein Nichtveganer in seinem ganzen Leben?

Freeganismus/Dumpster Diving

Zugegeben, Freeganismus, Dumpster Diving, Mülltauchen oder Containern ist eine gewöhnungsbedürftige Stufe der Suffizienz. Dafür aber umso wirkungsvoller – schliesslich versucht der Freeganer ganz aufs Kaufen zu verzichten. Die Alternative heisst nicht, kriminell zu werden, sondern sich die Abfallcontainer der Supermärkte vorzuknöpfen. Darin lagert so ziemlich alles, was die übliche Kundschaft nicht mehr will. Empfehlenswert ist das besonders bei Temperaturen um null Grad. Da bleiben Obst, Gemüse und Joghurt besonders lange frisch. Achtung! Das Betreten umzäunter Gelände und das Aufbrechen von Containern gelten als Hausfriedensbruch und sind nicht zu empfehlen. Lieber frei stehende und offene Tonnen suchen — davon gibt’s genug. Ach ja: Gummihandschuhe nicht vergessen.

Tiny House Movement

Bau- und Wohnwagen haben ausgedient, jetzt kommt das Tiny House! Frei nach dem Motto «Kleiner geht’s immer» stellt sich die Bewegung der Herausforderung, den Wohnraum auf das minimal Nötigste zu reduzieren. Daraus entstanden erstmals in den USA niedliche Miniaturausgaben moderner Einfamilienhäuser. Komplett ausgestattet sind die Häuschen mit Kuschelfaktor nicht nur schrecklich gemütlich, sondern auch noch mobil, weil oft mit Rädern versehen. Wir hoffen, dass der Trend bald nach Europa herüberschwappt.

Plastikstreiker

Der Plastikstreiker versteht sich gut mit der «Zero Waste/Tante Emma reloaded»-Bewegung und ist von der Suffizienz her interessant, weil sich sein plastikloser Haushalt mengenmässig automatisch um etwa zwei Drittel reduziert. Kleider, Tupperware, Waschmaschine, das Babyphone, die Spülmittelflasche und, und, und … fällt alles weg. Sehr anstrengend. Vermutlich aber auch sehr gesund.

Minimalisten

Um es im Stil dieser Bewegung zu halten: So viel wie nötig – so wenig wie möglich.

Geldstreiker

Geldstreiker schlagen jeden noch so hippen Minimalisten um Längen. Geld ist ja auch nur Papier. Bringt ausserdem Probleme, entfacht Kriege und schürt Gier und Neid. Höchste Zeit, da mal aufzuräumen. Der Geldstreiker ist keineswegs faul, im Gegenteil: Er ist immer auf der Suche nach neuen Möglichkeiten, sich etwas dazuzuverdienen. Verdienen? Genau! Der Geldstreiker verdient sich den Lebensunterhalt mit Tauschgeschäften. Einmal im Monat Rasenmähen fürs Warmwasser. Einmal Lieferdienst gegen Frischmilch macht satt für den Rest der Woche. Einmal Nachhilfe in Mathe gibt fünf Kilo Dinkelmehl. Fest steht: Wer ohne Geld lebt, braucht ein dichtes Netz an Freunden und Bekannten – und Freunde wiederum machen glücklich. Überhaupt hat der Geldstreiker viel Zeit, in der er sich nicht nur Gedanken darüber machen kann, was ihn wirklich glücklich macht, sondern auch darüber, wie er das Gedachte umsetzen kann.

Sharing

Sharing (Teilen) ist das geheime Zauberwort der Suffizienz. Nutzen statt besitzen. Was ich nicht für mich persönlich brauche (meine Zahnbürste oder den Rechner) und nur selten benutze (das Auto oder eine DVD, die ihren Kinoauftritt schon hinter sich hat), kann ich genauso gut teilen. Dann nehmen die Dinge auch keinen Platz weg. Teilen macht Schule, etwa bei Autos, Velos, Filmen, Büchern oder gar herrenlosen Obstbäumen. Wer sein Fondueset oder den Entfeuchter nicht länger allein benutzen möchte, kann beides auf der Schweizer Plattform Sharely anbieten. Hier dreht sich alles um das Vermieten und Mieten von Alltagsgegenständen – gegen eine meist minimale Gebühr.

Vegetarier

Als Vegetarier erklimmst du die erste Stufe der Suffizienz, du betrittst sozusagen die Bühne der Ernährungssuffizienzler. Als Laktovegetarier (Milchprodukte sind erlaubt), Lakto-Ovo-Vegetarier (auch Eier sind nicht verboten) und / oder Pescetarier (Fisch darf auch mal sein) verzichtest du auf Fleisch. Was dich motiviert, ist die Liebe zum Tier, die Sorge ums Klima oder schlicht der Wunsch nach einer gesünderen Ernährung (obwohl Letzteres nicht abschliessend bewiesen ist) — oder alles zusammen. Die Gründe, Vegetarier zu sein, sind vielschichtig. Dein bewusster Verzicht führt dich zwangsläufig zur ersten Frage der Suffizienz: Was ist nötig, was brauchen wir wirklich? Fleisch gehört anscheinend nicht dazu.

Ünique

Die Suffizienz beschäftigt sich mit der Frage nach dem Wesentlichen. Bei Ünique sind es schlicht die inneren Werte, die zählen. Deswegen dürfen Karotte, Gurke und Kartoffel des Coop-Labels (seit 2013) auch schief und krumm gewachsen sein. Sie finden trotz ihrer beschränkten äusserlichen Attraktivität den Weg über die Ladentheke in unsere Tasche — zum Vorzugspreis. Erhältlich in allen grösseren Coop-Filialen.

Zero Waste/Tante Emma reloaded

Egal ob bio, vegetarisch oder vegan: Nahrungsmittel produzieren jede Menge Verpackungsmüll. Den können wir vielleicht nicht auf dem Transport reduzieren, dafür aber im Laden: Zero Waste (oder Tante Emma reloaded) heisst der neue Trend zum suffizienten Einkaufen mit mitgebrachten Behältern, aber ohne Verpackung. Selber bestimmen, wie viel man wirklich braucht, und vor allem: kein mühsames Auspacken mehr. Die eingeschweisste Zahnbürste bleibt im Regal. Noch viel wichtiger: kein Müll mehr. In London (Unpackaged) oder Berlin (Original Unverpackt) florieren die verpackungsfreien Supermärkte bereits. Und auch bei uns in der Schweiz finden sich die ersten Läden, unter anderem das Foifi in Zürich und die Abfüllerei in Basel.

Resteschlemmerei

In folgenden Gaststätten gibt es keine Reste. Rüstabfälle werden getrocknet und zu Kräutersalz verarbeitet, das Brot von gestern kommt frisch auf den Tisch und das Menü erfindet sich jeden Tag neu: Die Äss-Bar unter anderem in Zürich und Bern und Mein Küchenchef in Bern.

Precycling

Recycling ist wichtig und gut. Das Upcycling, bei dem alte Produkte einen höheren Wert erhalten, ist wunderbar und voller Überraschungen. Precycling hingegen ist das oberste Gebot: Fang — mit — dem — Müll — erst — gar — nicht — an.

Tauschen

Leihen und Tauschen ist umständlich? Das war gestern. Das Internet als Vermittlungsinstanz zwischen den Tauschpartnern vereinfacht die Kommunikation, ist schnell und erlaubt erst noch einen internationalen Austausch. In Zukunft wird es hoffentlich noch einfacher, nicht nur Kleider, Musik, Bücher und sogar Urlaubsorte zu tauschen, sondern auch Zeit. Das geht so: Die eine Person füllt der andern die Steuererklärung aus, geht für sie einkaufen oder liest vor. Mit der gutgeschriebenen Zeit kann sie bei jemand anderem eine Leistung kaufen, die denselben Zeitaufwand erfordert.

  • Kleidertausch kennen wir schon länger. Funktioniert immer wieder prima: kleiderkreisel.de
  • Wir tauschen Wohnung in Zürich gegen Apartment in Madrid. Oder so ähnlich: homeforhome.com
  • Es gibt sie tatsächlich. Die Menschen, die es schaffen sich Zeit zu nehmen um Zeit zu geben: www.tauschenamfluss.ch

Cradle to Cradle

Das «Von der Wiege zur Wiege»- Prinzip meint das pure Gegenteil unserer «Von der Wiege bis zur Bahre»-Wegwerfwirtschaft. Material soll gebraucht und nicht verbraucht werden. Vor allem sollen alle Rohstoffe vollständig wiederverwendet werden. Ein simples Beispiel ist die Kompost-Toilette, die mit dem «Human Output» den Boden düngt und so einen natürlichen Kreislauf schliesst.

  • Viele weitere innovative und erstaunliche Ideen gibt’s hier.

Repair Cafés

Das Wort «aufgeben» hat hier nix zu suchen. Wer hierherkommt, tut wirklich was für die Beziehung. Ob dein Smartphone zickt oder dein Toaster nur noch verbrannte Scheiben ausspuckt: Ehrenamtlich-geniale Tüftler und Bastler, Reparaturexperten eben, helfen dir, dem ewigen Neukaufen, Konsumieren und Wegwerfen einen Riegel vorzuschieben. Das Konzept ist simpel: Den kaputten Stuhl beim nächsten Repair Café vorbeibringen, mit einem Experten das gebrochene Bein leimen und dabei Kaffee und Kuchen geniessen. Bravo!

  • Mehr Termine und Infos hier

Buy Nothing Day

Immer am letzten Samstag im November findet europaweit der Buy Nothing Day statt. Konsumkritiker fordern eine Atempause vom ewigen Kaufen und Konsumieren. Lasst die Ruhe einkehren — nicht nur im Geldbeutel. Kurz bevor der Weihnachtsrummel losgeht und wir vor lauter Kaufen vergessen, dass wir dieses Jahr ja eigentlich mal nichts schenken wollten, kommt jedes Jahr die kurzweilige Suffizienz für einen Tag. Denkanstoss garantiert, Potenzial zur Fortsetzung. Vielleicht der erste Schritt zu einem Weniger.

Kollektives Gärtnern

Der Wunsch nach Selbstversorgung ist in die Städte eingezogen und wieder hip. Eine ökologisch angehauchte Alternativbewegung versammelt sich unter klangvollen Namen wie Urban Gardener, KoGä (Kollektives Gärtnern) oder Local Food zum gemeinschaftlichen Gärtnern. Die Idee sozialer Gartenarbeit und ökologischer Landwirtschaft fällt auch hierzulande auf fruchtbaren Boden. Im Gegensatz zum parzellenscharf aufgeteilten Schrebergarten entwickelt sich eine neue und berührende Stadtästhetik. Die Gärten sind oft zwischen Strassen und Gebäuden auf alten oder neuen Brachen angesiedelt. Die Einöde verwandelt sich in eine grüne Oase inmitten der Stadt und bietet auch Lebensraum und Nahrung für Wildbienen und andere Insekten.

Local Sharing

Teilen unter Nachbarn gehört zum A und O eines guten Quartiers. Weniger monetär, offline und vor allem lokal kommt der Verein Pumpipumpe daher. Nachbarn können Dinge, die sie nicht so oft brauchen, einfach gemeinsam nutzen. Wer etwas zum Verleihen hat, kommuniziert das über toll illustrierte Sticker. Als Pinnwand dient der Briefkasten.

Digitaler Nomade

Der Name hat’s in sich. Dein Zuhause ist da, wo dein Rechner ins Internet kommt. Du arbeitest ortsunabhängig und brauchst nicht nur keinen festen Arbeitsplatz, du willst auch keinen. Als moderner Wanderarbeiter fängt die Arbeit für dich da an, wo andere Urlaub machen. Indonesien oder Las Vegas, Djakarta oder Mumbai, das spielt keine Rolle. Dein Credo ist, sich überall auf der Welt zu Hause zu fühlen. Das klingt toll! Wer sein Büro auf einen Rechner packt und sein übriges Leben in einem Koffer mit sich trägt, wirkt ganz schön suffizient: So viel wie nötig, so wenig wie möglich. Wenn da nur nicht die unzähligen Flugmeilen und der riesige CO2-Fussabdruck wären. Wie gut, dass es auch Digital Natives gibt, die in der Heimat bleiben und im Home Office arbeiten. Selbständig.

Baugruppen

Wenn Brachen und Freiräume von Investmentgesellschaften erobert werden, steigen Wohnungspreise und Mieten in unmenschliche Höhen. Wer eine andere Vorstellung von Stadtentwicklung hat – und das haben zum Glück viele – schliesst sich mit Gleichgesinnten zu einer Baugruppe zusammen und investiert. Erst einmal Geld, aber auch Zeit und Energie in die Planung und Umsetzung von Wohnprojekten nach den eigenen Vorstellungen. Gemeinschaftlich, ökologischer, selbstbestimmt und vor allem günstiger haben die Wohnprojekte der Baugruppen das Potenzial, die Wohnungskrise zumindest teilweise zu entschärfen.

Wohngemeinschaft

Zusammen ist man weniger allein. Leider? Zum Glück? Das entscheidet jeder und jede für sich. Fakt ist: Wer zusammenlebt, teilt mehr und braucht weniger. Küchengeräte, Möbel, Telefon, Fernseher und manchmal sogar das Haustier sind nur ein paar Beispiele.

2000-Watt-Gesellschaft/Energieverbrauch

Unser Lebensstil hat einen immensen Energieverbrauch zur Folge. Technische Errungenschaften reduzieren ihn – man lobt die Effizienz von allerlei Geräten. Aber erst mit der Suffizienz erfüllt die Effizienz ihren Zweck: Ist ein geheiztes Badezimmer nötig? Muss ich jeden Tag duschen? Brauche ich fürs Händewaschen tatsächlich warmes Wasser oder täte es auch kaltes? Wieso spüle ich das Geschirr eigentlich vor? Und: Brauche ich die vielen technischen Geräte wirklich?

Bürogemeinschaft

In der Bürogemeinschaft wirkt der Grafiker neben dem Psychologen, der wiederum dem Biologen gegenübersitzt, der in seinem Rücken den Architekten weiss (dessen Partnerin Umweltingenieurin ist). Hier kommt alles zusammen, was arbeitet und flexibel sein möchte. Wer jung (im Beruf) ist, ohne Kapital fürs eigene Büro oder das Geld für andere Dinge sparen möchte, findet hier viele schlaue Köpfe auf einem Haufen — ein Quell der Ideen. Wird oft mit Starbucks verwechselt.

Weltenwanderer

Für den Weltenwanderer ist der Weg das Ziel. Seine Gedanken und Begegnungen halten mit seinem Schritt mit. Es gibt keine Eile, keine Ziele, die erreicht werden müssen. Der Weltenwanderer reduziert sein Gepäck auf das, was er tragen kann. Er ist ein zeitloser Minimalist.

Reisen

Suffizientes Reisen wagt Neues: Stadtwandern verspricht das Abenteuer vor der Haustüre. Der Autor Rene P. Moor schlägt dazu ein Experiment vor: Man gehe einmal von einem beliebigen Startpunkt los, vorerst nach links, bei der ersten Strassenkreuzung nach rechts, bei der nächsten wieder nach links und so weiter. Dieses Links-Rechts- Schema führt auf eine spannende Reise, deren Ausgang ungewiss ist und die auch keinen Stadtplan erfordert.

Mobilität

Die suffiziente Mobilität meint im Grunde die maximale Fortbewegung unter minimalem Energieverbrauch. Die Ansätze sind vielfältig: Leben mit Car- und Bikesharing, maximale Nutzung des öffentlichen Verkehrs, Mitfahrgelegenheiten für Schrank, Bett oder Tisch — und natürlich für dich.

Fussläufer/ Autobiomobilitätsmechanismus

Autobiomobilitätsmechanismus — oder einfach zu Fuss gehen. Die suffizienteste Art der Fortbewegung überhaupt ist kostenlos, umweltfreundlich und führt über jede Grenze. Leise und auch noch gesund. Wer sich auf sein Fusswerk besinnt, ist sicher kein Trendsetter. Dann schon eher ein Trendkehrer. Wie sagte doch schon der deutsche Dichter Johann Gottfried Seume: «Es ginge alles besser, wenn man mehr ginge.»