Die Chemiemülldeponie Roemisloch leckt. Im Dezember 2002 kam es zu einem Vorfall, bei dem farbiges und stinkendes Wasser aus der Deponie austrat, das sich seither in einem Tümpel am Ende der Deponie ansammelt. Die Interessensgemeinschaft Deponiesicherheit Region Basel (IG DRB) ist aber nicht mehr als zu einer Alibilösung nach dem Motto «Aus den Augen, aus dem Sinn» bereit. Mittels eines Abflusses soll der Tümpel entleert und direkt in den Bach eingeleitet werden. Das Fazit von Greenpeace lautet: Völlig ungenügend. Das Übel muss an den Ursachen gepackt werden. Die Chemiemülldeponie muss ausgegraben und sachgerecht entsorgt werden.

Basel. Während der grossen Regenfälle im
Dezember 2002 trat aus der Chemiemülldeponie Roemisloch im
elsässischen Neuwiller, direkt an der Grenze zum schweizerischen
Allschwil, farbiges und stinkendes Wasser aus und verseuchte die
Umgebung. Heute gab die IG DRB ihre Gegenmassnahmen gegen das
verseuchte Wasser aus der Chemiemülldeponie Roemisloch bekannt. Die
vorgeschlagenen Massnahmen sind völlig ungenügend. Auch die
Gemeinde Allschwil bezeichnet dieses Vorhaben als Augenwischerei.
Es ist höchste Zeit, dass die Ursache des Problems gelöst
werden.

In der Region Basel gibt es zahlreiche
Deponien. Die Grösste befindet sich in Bonfol im Jura. Die Deponien
sind Sünden der Vergangenheit. Gemäss heutigen Kenntnissen hätten
sie nie erstellt werden dürfen. Welche Folgen diese für die Umwelt
haben, ist nicht abschätzbar, weil häufig nicht mal die toxische
Wirkung der Einzelkomponenten restlos geklärt ist, geschweige denn
die Wirkung von komplexen Gemischen.

In der IG DRB sitzen Novartis International AG,
Ciba Spezialitätenchemie AG, F. Hoffmann-La-Roche AG, Clariant AG,
Rohner AG, SF-Chem AG und Syngenta Crop Protection AG. Novartis
alleine hat letztes Jahr vor Ausschüttung der Dividenden einen
Gewinn von mehr als 6,5 Milliarden Franken erwirtschaftet. Die
Totalsanierung aller Deponien der Region ohne Bonfol wird auf etwa
100 Millionen Franken geschätzt – ein Klecks für den Multi.

Greenpeace fordert Taten statt Worte: Einzig
das Ausheben sämtlicher Chemiemülldeponien in der Region Basel,
inklusive der Deponie in Bonfol, und eine Entsorgung nach neuestem
Stand der Technik kann das Problem der schleichenden Verseuchung
der Umgebung lösen. Das aktuelle Deponieleck zeigt einmal mehr, wie
dringlich die Erarbeitung und Umsetzung eines Fahrplans zur
Ausgrabung der Deponien durch die IG DRB ist.

Kontakt:

Wangpo Tethong, Pressesprecher: 01 447 41 54