Heute morgen hat Greenpeace die Aktionäre vor der Novartis-Generalversammlung mit einem besonderen Präsent begrüsst: 1000 Säckli frisch gebackener «Basler Dräckerli». Denn noch immer beschmutzen die Basler Chemiekonzerne den Standort Basel mit einem Dutzend Chemiemülldeponien. An der GV erinnerte Greenpeace Daniel Vasella noch einmal an seine unternehmerische Verantwortung. Als Chef der milliardenschweren Novartis, die sich der Gesundheit der Menschen verpflichtet hat, muss er jetzt die Totalsanierung dieser Altlasten vorantreiben und die Verantwortlichen der übrigen beteiligten Chemiefirmen mit ins Boot holen.

Basel. Rund ein Dutzend ungesicherter Deponien
warten in der Region Basel immer noch auf ihre Totalsanierung. Denn
die Chemiemultis Novartis, Roche, Syngenta und Ciba tun sich
weiterhin schwer damit, ihre Verantwortung wahrzunehmen.

Als umsatz- und gewinnstärkster Konzern, der
sich auch noch mit dem Titel Leader in Umweltschutz schmückt, muss
Novartis jetzt dafür sorgen, dass es mit den Totalsanierungen der
Deponien vorangeht – zum Schutz des Basler Trinkwassers, der
Bevölkerung und der Umwelt. Der Dreck muss weg, da nützen alle
Verzögerungs- und Verwirrungstaktiken nichts.

Die Risikoabklärungen der von der Basler Chemie
eingesetzten Interessensgemeinschaft Deponiesicherheit Regio Basel
(IG DRB) glänzen vor allem durch zweifelhafte Methoden. So liess
diese sich im Januar in den Medien verlauten, von den Elsässer
Deponien «Le Letten» und «Roemisloch» sei «keine konkrete
Gefährdung von Mensch, Tier und Umwelt zu befürchten» und also
«kein Sanierungsbedarf auszumachen». Die Risikoanalysen beruhten
unter anderem auf einer Stoffliste, die gemäss Amt für Umweltschutz
Basel-Stadt in diesem Zusammenhang nicht aussagekräftig ist.
Hingegen fand man die Chemikalie Surfynol in der Allschwiler
Trinkwasserfassung bei «Le Letten» – ein von der Chemie ebenfalls
verharmloster Hinweis darauf, dass auch andere Substanzen aus der
Deponie ins Trinkwasser fliessen können.

Zweites Beispiel: Im Februar gab die IG DRB
aufgrund entsprechender Proben Entwarnung für Dioxin im Trinkwasser
von Neuwiler, Schönenbuch und Allschwil. Dabei ist Dioxin nicht
wasserlöslich, sondern reichert sich über die Nahrungskette sowie
im Fettgewebe an. Eine mögliche Belastung müsste also zum Beispiel
in der Milch oder Butter von Kühen gesucht werden, die in der Nähe
von Deponien grasen.

In seiner Aktionärsrede an der heutigen
Generalversammlung forderte Matthias Wüthrich,
Greenpeace-Chemiekampagne, von Novartis endlich Taten statt
Worte.

Kontakt:

Greenpeace Chemiekampagne, Matthias Wüthrich 044 447 41 31
(umgeleitet, vor Ort)

Greenpeace-Medienabteilung 044 447 41 11