Die demonstrative Rückgabe gensojahaltiger Schokocreme durch Greenpeace an den Hersteller «Winsenia» in Winsen zeigt Wirkung: die Lebensmittelfirmen «Eduscho» und «Winsenia» haben heute erklärt, noch im Handel befindliche Produkte mit Gensoja umgehend aus dem Verkehr zu ziehen.

Hamburg. Die Firma «Winsenia» glaubt zwar nicht
den Laboranalysen, die im Auftrag der Zeitschrift «Ökotest» in
Nuß-Nougat-Cremes der genannten Lebensmittelhersteller Gentech-Soja
nachgewiesen hatten. Wenn sich die Analyse jedoch bestätigt, will
auch «Winsenia» die beanstandeten Produkte aus dem Handel
zurückziehen. Die «Eduscho»-Filialen nehmen ab sofort auch bereits
gekaufte Ware gegen Erstattung des Preises zurück. Außerdem will
sich «Eduscho» von seinen Lieferanten die Gentechfreiheit aller
Lebensmittelrohstoffe bestätigen lassen und weitere
Geschäftsbeziehungen von dieser Zusage abhängig machen. Das gesamte
«Eduscho»-Sortiment soll zudem auf Gentech-Bestandteile untersucht
werden. Sollte Gentech-Soja auch in anderen Produkten auftauchen,
will man auch diese aus dem Handel zurückziehen. «Die Rücknahme der
genmanipulierten Schokocremes ist ein Erfolg des beständigen Drucks
der Verbraucher, die keine gentechnisch manipulierten Rohstoffe in
Lebensmitteln akzeptieren», sagt Greenpeace-Sprecher Jan van Aken.
«Bislang ist der deutsche Lebensmittelmarkt nahezu frei von
gentechnisch manipulierten Sojaprodukten, und das soll auch so
bleiben.» Erstmalig waren in deutschen Supermärkten Lebensmittel
mit gentechnisch veränderten Bestandteilen aufgetaucht. Darunter
die «Käpt’n Blaubär Milch-Schoko-Creme» der Winsener
Lebensmittelfirma «Winsenia»- ein Tochterunternehmen der
«Schwartauer Werke Gmbh», sowie eine Nuß-Nougat-Creme der Firma
«Schneekoppe» und eine weitere der Firma «Eduscho». Keines dieser
Produkte war als gentechnisch verändert gekennzeichnet. Von den
Firmen «Winsenia» und «Schneekoppe» liegen Greenpeace schriftliche
Erklärungen vor, daß in ihren Produkten keine genmanipulierten
Rohstoffe eingesetzt werden sollen. Seit Herbst letzten Jahres wird
vom amerikanischen Chemiekonzern «Monsanto» genmanipuliertes Soja
auf den europäischen Markt gebracht. Aufgrund massiver Proteste
auch durch die Greenpeace-Verbraucherinitiative «Einkaufsnetz»
haben inzwischen die meisten Lebensmittelhersteller in Deutschland
erklärt, Gentech-Soja nicht zu verwenden.

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Greenpeace Deutschland

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