Am heutigen Welternährungstag startet Greenpeace in den USA und acht europäischen Ländern – darunter auch die Schweiz – eine Kampagne gegen die Verwendung genmanipulierter Sojabohnen durch den Nahrungsmittelmulti Unilever. Greenpeace Schweiz fordert Unilever in einem offenen Brief auf, seinen Einfluss als einer der grössten Käufer von US-Soja geltend zu machen und gegen die skandalöse Vermischung der regulären Ernte mit Gentech-Soja einzuschreiten.

London/ Wien/ Brüssel/ Helsinki/ Hamburg/ St.Louis/ Luxemburg/ Stockholm/ Zürich. Während die Sojaernte in den Vereinigten Staaten in vollem Gang ist, wächst der weltweite Widerstand gegen die erpresserische Vermischung von 99% regulärer Soja mit ca. 1% Gentech-Soja von Monsanto. Bereits hunderte von kleinen und mittleren Lebensmittelfirmen in Europa, österreichische Supermärkte, der deutsche Diätverband (Babynahrungsproduzenten) und EuroCommerce, der Dachverband der europäischen Supermärkte, haben sich gegen die Verwendung der Gentech-Bohne ausgesprochen. Diese Woche haben sich auch die Schweizer Grossverteiler Migros und Coop und die Verbände der schwedischen und norwegischen Lebensmittelhändler den Protesten angeschlossen. Neben den ökologischen Risiken – vor allem Auskreuzungen mit anderen Pflanzen – sind auch gesundheitliche Schäden durch gentechnisch manipulierte Lebensmittel nicht auszuschliessen. «Seit Jahren lehnen die VerbraucherInnen in ganz Europa Gentech-Lebensmittel deutlich ab, in der Schweiz wollen mehr als drei Viertel der KonsumentInnen keine genmanipulierten Nahrungsmittel «, erklärt Genschutz-Kampaigner Stefan Weber von Greenpeace Schweiz.» 60% aller Lebensmittel enthalten heute Sojaanteile, die Beimischung von Gentech-Soja in die Ernte ist Nötigung, das ist nichts anderes als ein grossangelegtes Gentechexperiment an Mensch und Natur.» Letzte Woche hat Greenpeace USA ein Monsanto-Sojafeld in Iowa rot markiert und «unter Quarantäne» gestellt. Auch heute wird in den USA gegen die Gentech-Soja von Monsanto vorgegangen. «Es ist eine glatte Lüge, zu behaupten, dass es technisch unmöglich sei, die Gentech-Bohnen von der normalen Soja zu trennen. Unilever, Nestlé und Danone haben als Soja-Grosskunden die Möglichkeit, ihren Einfluss im Interesse ihrer Kunden geltend zu machen. Wenn sie das nicht tun, sind ihre Aussagen über Deklaration und Transparenz wertlose Lippenbekenntnisse», hält Stefan Weber fest. Greenpeace Schweiz wendet sich in einem offenen Brief an Unilever, um in den nächsten Tagen eine verbindliche Aussage des Konzerns zuhanden der Schweizer KonsumentInnen zu erhalten.


Kontakt:
Stefan Weber, Koordinator Genschutz-Kampagne, 01 / 447 41 41