Die bürgerlichen Mitteparteien CVP und FDP haben sich in ihrem Wahlkampf als Klimaschutzparteien positioniert. Doch wo grün draufsteht, ist noch lange nicht grün drin. Greenpeace Schweiz hatte gemeinsam mit Jugendlichen mehrere Parlamentskandidaten besucht und sie aufgefordert, sich zu den wichtigsten Klimaschutzmassnahmen zu bekennen. Doch das war den Bürgerlichen zuviel der Klarheit: Nur die wenigsten unterschrieben den Klimavertrag.


15.9.2007: Anlässlich der Delegiertenversammlung der CVP auf dem Säntis fordern Greenpeace- AktivistInnen die CVP-PolitikerInnen auf, das Thema Klima nicht nur für den Wahlkampf zu benutzen. ©Greenpeace/Tobias Siebrecht

Zürich. Echter Klimaschutz ist noch immer weitgehend Sache der links-grünen Parteien. Das ist das Fazit der Kampagne «Klimawahl», die Greenpeace im Wahljahr durchgeführt hat. Den Klimavertrag  unterzeichnet haben vornehmlich jene Kandidaten, die bereits in der abgelaufenen Legislaturperiode bewiesen haben, dass sie sich für echten Klimaschutz einsetzen. Von der politischen Mitte haben nur wenige Personen unterschrieben.  Sollte sich diese unverbindliche Haltung bei den Wahlen durchsetzen, dann befürchtet Greenpeace, dass die Zeichen für ernsthaften Klimaschutz in der Schweiz schlecht stehen. Gemäss Weltklimarat (IPCC) muss das Steuer in den nächsten Jahren herumgerissen werden!

Die Kandidaten der CVP haben diese Verantwortung nicht erkannt. Dabei richtete sich Greenpeace diesen Herbst ganz speziell an sie. An Wahlveranstaltungen präsentierte die Umweltorganisation gemeinsam mit Jugendlichen eine Auswahl aus über 7000 Klima-Botschaften, die Kinder und Jugendliche an die Politiker adressiert haben. Diese belegen eindrücklich, wie sehr der Klimawandel die Jungen belastet. Im persönlichen Gespräch mit den Kandidatinnen appellierten die Jugendlichen an die Verantwortung der Erwachsenen, die über ihre Zukunft entscheiden werden.

Im Namen der Jugend bedauert Greenpeace, dass sich derart wenige der angesprochenen Mittepolitikerinnen zur Unterschrift unter den Klimavertrag durchringen konnten. Die Umweltorganisation ist enttäuscht ob der Ignoranz gegenüber klaren Fakten und Empfehlungen seitens der internationalen Forschergemeinschaft (IPCC). Es scheint, dass bei vielen Politikern Klimaschutz nur zum Wahlkampfvokabular gehört und endet, sobald es um echte Taten geht.

Greenpeace hat die Namen der 77 wieder Kandidierenden, die den Klimavertrag bisher unterzeichnet haben in der Wochenendpresse veröffentlicht. So kann sich die Wählerschaft ein Bild davon machen, wer das Klima wirklich schützen will. Die über 200 neu Kandidierenden, die unterschrieben haben, sind auf dem Internetportal www.klimawahl.ch publiziert.

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