Die bürgerlichen Mitteparteien CVP und FDP haben sich in ihrem Wahlkampf als Klimaschutzparteien positioniert. Doch wo grün draufsteht, ist noch lange nicht grün drin. Greenpeace Schweiz hatte gemeinsam mit Jugendlichen mehrere Parlamentskandidaten besucht und sie aufgefordert, sich zu den wichtigsten Klimaschutzmassnahmen zu bekennen. Doch das war den Bürgerlichen zuviel der Klarheit: Nur die wenigsten unterschrieben den Klimavertrag.

Echter Klimaschutz ist noch immer weitgehend
Sache der links-grünen Parteien. Das ist das Fazit der Kampagne
«Klimawahl», die Greenpeace im Wahljahr durchgeführt hat. Den
Klimavertrag1  unterzeichnet haben vornehmlich jene
Kandidaten, die bereits in der abgelaufenen Legislaturperiode
bewiesen haben, dass sie sich für echten Klimaschutz einsetzen. Von
der politischen Mitte haben nur wenige Personen unterschrieben. 
Sollte sich diese unverbindliche Haltung bei den Wahlen
durchsetzen, dann befürchtet Greenpeace, dass die Zeichen für
ernsthaften Klimaschutz in der Schweiz schlecht stehen. Gemäss
Weltklimarat (IPCC) muss das Steuer in den nächsten Jahren
herumgerissen werden!

Die Kandidaten der CVP haben diese
Verantwortung nicht erkannt. Dabei richtete sich Greenpeace diesen
Herbst ganz speziell an sie. An Wahlveranstaltungen präsentierte
die Umweltorganisation gemeinsam mit Jugendlichen eine Auswahl aus
über 7000 Klima-Botschaften, die Kinder und Jugendliche an die
Politiker adressiert haben. Diese belegen eindrücklich, wie sehr
der Klimawandel die Jungen belastet. Im persönlichen Gespräch mit
den Kandidatinnen appellierten die Jugendlichen an die
Verantwortung der Erwachsenen, die über ihre Zukunft entscheiden
werden.

Im Namen der Jugend bedauert Greenpeace, dass
sich derart wenige der angesprochenen Mittepolitikerinnen zur
Unterschrift unter den Klimavertrag durchringen konnten. Die
Umweltorganisation ist enttäuscht ob der Ignoranz gegenüber klaren
Fakten und Empfehlungen seitens der internationalen
Forschergemeinschaft (IPCC). Es scheint, dass bei vielen Politikern
Klimaschutz nur zum Wahlkampfvokabular gehört und endet, sobald es
um echte Taten geht.

Greenpeace hat die Namen der 77 wieder
Kandidierenden, die den Klimavertrag bisher unterzeichnet haben in
der Wochenendpresse veröffentlicht. So kann sich die Wählerschaft
ein Bild davon machen, wer das Klima wirklich schützen will. Die
über 200 neu Kandidierenden, die unterschrieben haben, sind auf dem
Internetportal www.klimawahl.ch
publiziert.

Weitere Informationen bei:

Alexander Hauri, Klimakampagne Greenpeace Schweiz  044 447 41
25

Greenpeace-Medienabteilung  044 447 41 11

1 Im Klimavertrag versprechen Politikerinnen,
sich für eine wirksame Klimapolitik und eine nachhaltige und
saubere Energiezukunft einzusetzen. Er umfasst Massnahmen wie eine
Lenkungsabgabe, die Förderung erneuerbarer Energien und
Vorschriften für eine effiziente Ener-gienutzung.