In den 1960er-Jahren beginnt Frankreich mit Atomtests im Südpazifik. Die Auswirkungen auf Menschen und Umwelt werden völlig ignoriert. Ab 1972 sollen die Versuche sogar noch ausgeweitet werden. David McTaggart erfährt davon und hört zum ersten Mal von Greenpeace. Spontan benennt er sein Boot, die Vega, um in Greenpeace III und legt ab, um zu protestieren. Zwei Jahre lang legt er sich mit dem französischen Staat an. 1974 gibt Frankreich das Ende der Tests bekannt.
Grosswale sind durch die Waljagd vom Aussterben bedroht. 1970 gibt es weltweit keine 6000 Blauwale mehr. Bei anderen Walarten sieht es ähnlich aus. Ab 1973 stellt sich Greenpeace den Jägern entgegen und dokumentiert deren Treiben. Zum ersten Mal gelangen Bilder von der Jagd an die Öffentlichkeit. Nach heftigen Protesten beschliesst die Internationale Walfangkommission (IWC) 1982 das Verbot des kommerziellen Walfangs – ein riesiger Erfolg. Doch der Protest geht bis heute weiter, nun gegen japanische Walfänger, die das Verbot unterlaufen.
Was heute der Arktis droht, die Zerstörung unberührter Natur zwecks Rohstoffausbeutung, das droht 1982 der Antarktis. Die Staaten beginnen, den Kuchen unter sich aufzuteilen. Mit einer jahrelangen Kampagne und eigenen Expeditionen gelingt es Greenpeace, das Blatt zu wenden. 1991 entsteht das Umweltschutzabkommen zum Antarktisvertrag, das den kommerziellen Rohstoffabbau für mindestens 50 Jahre unterbindet. 1997 wird das Abkommen von Japan als letztem Staat ratifiziert.
Aus dem kleinen, friedensbewegten Haufen ist eine moderne, internationale Organisation mit Büros in über 55 Ländern geworden. Doch die Grundprinzipien sind gleich: Gewaltfreiheit und absolute Unabhängigkeit von Wirtschaft und Politik. Und auch ihr Markenzeichen: direkte, oft spektakuläre Aktionen.
Grosse Umweltprobleme sind untrennbar miteinander verknüpft: Energieerzeugung, Landwirtschaft und Verkehr bereiten nicht nur an sich enorme Schwierigkeiten. Sie stehen in engem Zusammenhang mit dem grössten Problem – der globalen Klimaerhitzung. Als internationale Organisation kann Greenpeace dagegen global mobil machen.