Gestern hat die französische Atomaufsichtsbehörde die Resultate des Stresstests vorgestellt, der im Nachfeld des schweren Atomunglücks in Fukushima durchgeführt worden ist.

Gestern hat die französische Atomaufsichtsbehörde die Resultate des Stresstests vorgestellt, der im Nachfeld des schweren Atomunglücks in Fukushima durchgeführt worden ist.

Die Schlussfolgerungen sind so merkwürdig wie widersprüchlich: Einerseits attestiert die Behörde sämtlichen 58 Atomkraftwerken – auch den Uralt-Reaktoren in Fessenheim und Bugey – «ausreichende Sicherheit, um nicht vom Netz genommen werden zu müssen». Andererseits weist sie darauf hin, dass es allein im Bereich Überschwemmungen und Erdbebensicherheit mehrere Milliarden Euro brauchen wird, damit die Atomanlagen den nötigen Anforderungen genügen.

Der Entscheid, Bugey und Fessenheim weiter laufen zu lassen, löst bei Umweltschützern beidseits der Grenze Entrüstung aus. Die beiden Atommeiler, die sich nicht mehr als 35 Kilometer von der Schweizer Grenze entfernt befinden, weisen punkto Erdbebensicherheit massive Mängel auf. 

Aus den widersprüchlichen Aussagen der französischen Aufsichtsbehörde lässt sich schliessen, dass die Anlagen momentan nicht genügend sicher sind. Sonst würden die Nachbesserungen nicht so schnell (bis Ende Juni) gefordert. Aber das ist noch nicht alles. Eine ganze Reihe von Risiken – vom Flugzeugabsturz über den Computer-Virenangriff bis zu menschlichen Faktoren – wurden im Report gar nicht berücksichtigt.

Greenpeace Frankreich hat deshalb zwei unabhängige Experten beauftragt, die Schlussfolgerungen aus dem Stresstest kritisch zu überprüfen. Unsere französischen Kollegen werden Mitte Januar an einer Medienkonferenz darüber informieren.

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