Nach dem Buschfeuer in Australien

© Greenpeace / Tom Jefferson

 

Winterliche Rekordtemperaturen in der Sonnenstube und Buschbrände Down Under haben kürzlich nicht nur im Tessin und in Australien für Schlagzeilen gesorgt. Wenn der globale C02-Austoss so weiter geht wie bis anhin, werden aber solche Extremereignisse bald niemanden mehr überraschen, wie eine neue umfassende Studie des Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung dargelegt hat.

Laut Forschern kommen monatliche Rekordtemperaturen heutzutage mindestens fünf Mal häufiger vor als dies der Fall wäre, wenn es keinen Klimawandel gäbe. Und 80% der Hitzerekorde können nicht auf natürliche Schwankungen zurückgeführt werden. Im Klartext: Wir Menschen sind daran Schuld.

Nichts Neues unter der Sonne? Die eindeutige Zunahme der Hitzerekorde sollte gemäss Meteorologen nicht darüber hinwegtäuschen, dass es wissenschaftlich schwierig ist, einen kausale Zusammenhang zwischen der Klimaerwärmung  und einzelnen Messungen festzustellen. Umso wichtiger ist es deshalb, dass die Forschung weiterhin nachweist und die Öffentlichkeit wahrnimmt, dass bestimmte extreme Wettereignisse heute nicht zufällig viel öfters vorkommen als vor 30-50 Jahren.

So wurde im Tessin Anfangs Januar der zweithöchste je gemessene Wert (22,6 Grad, vgl. MeteoSchweiz) registriert und in Australien an fünf aufeinanderfolgenden Tagen ein Hitzerekord mit durchschnittlichen Spitzentemperaturen über 39 Grad gemessen. Das Tessin und Australien haben aber noch etwas gemeinsam: Beide setzen weiterhin auf den Klimakiller Kohle, entweder durch Investitionen im Ausland oder durch Exporte.

Was dies für Auswirkungen hat, wurde in Peking in den letzten Tagen klar vor Augen geführt: Die Feinstaubbelastung hat das 23-Fache des Grenzwerts erreicht und die Einwohner der chinesischen Hauptstadt mussten sich mit Atemmasken schützen (siehe Foto-Gallery). Ein Zufall oder ein Teufelskreis? China ist Australiens wichtigstes Exportland, insbesondere auch für Kohle, und verursacht am meisten CO2-Treibhausgas in der Welt – unter anderem, um für das Tessin Waren zu produzieren.

WhatsApp
Share
Email
Tweet
Share