Die Axpo hat am Freitagabend eine Abschreibung von 1,5 Milliarden für das laufende Geschäftsjahr bekannt gegeben. Um einen noch grösseren –  selbstverschuldeten – Schlamassel  abzuwenden, will sie zudem den ältesten Reaktor der Welt mindestens 60 Jahre am Netz lassen.  Der Stromkonzern stellt damit wirtschaftliche Interessen über die Sicherheit der Bevölkerung, statt sich endlich seiner Altlasten zu entledigen und den längst fälligen Strategiewechsel in Angriff zu nehmen.

Die Axpo hat am Freitagabend eine Abschreibung von 1,5 Milliarden für das laufende Geschäftsjahr bekannt gegeben. Um einen noch grösseren –  selbstverschuldeten – Schlamassel  abzuwenden, will sie zudem den ältesten Reaktor der Welt mindestens 60 Jahre am Netz lassen.  Der Stromkonzern stellt damit wirtschaftliche Interessen über die Sicherheit der Bevölkerung, statt sich endlich seiner Altlasten zu entledigen und den längst fälligen Strategiewechsel in Angriff zu nehmen.

«Die Erhöhung der Abschreibungsdauer der Atomkraftwerke ist eine betriebswirtschaftliche Verzweiflungstat, um den Schaden der eigenen Fehlentscheide zu begrenzen beziehungsweise zu vertuschen», sagt der Energieexperte von Greenpeace Schweiz Marco Pfister.  Ein solcher Fehlentscheid war zum Beispiel die Investition von weiteren 700 Millionen CHF in die Nachrüstung des Atomkraftwerkes Beznau, obwohl sich bereits damals der Umbau der Energieversorgung deutlich abzeichnete.

Die Atomkraftwerke nun einfach noch länger über ihre geplante Lebensdauer hinweg laufen lassen zu wollen, nur um weniger abschreiben zu müssen, ist nicht akzeptabel. «Die Axpo zeigt damit, dass sie ihre finanziellen Interessen wichtiger einstuft als die Sicherheit der Bevölkerung», sagt Pfister.  Und fügt an: «Wie die Sicherheitsinvestitionen, welche mit Blick auf eine 50-jährige Laufzeit gemacht wurden, nun plötzlich für 60 Jahre genügen sollen, bleibt schleierhaft».  

Das eidgenössische Parlament muss diesem Spiel mit dem Feuer nun endlich ein Ende setzen – mit einer verbindlichen Laufzeitbeschränkung für alle Atomkraftwerke. Die Kantone als Eigentümer der Axpo müssen dem Unternehmen zudem eine klare Strategie für die Energiewende vorgeben. Sonst werden die Risiken – sowohl die wirtschaftlichen als auch sicherheitstechnischen – für die ganze Bevölkerung noch weiter zunehmen. 

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