«Ein Trip fürs Leben – und für den Frieden.» So hat Irving Stowe, Mitbegründer von Greenpeace, den Plan beschrieben, mit einem kleinen Schiff die Atombombentests auf den Aleuten zu stoppen. Er wusste 1971 nicht, dass der Trip die Welt verändern würde. Denn aus der Reise wurde eine Bewegung. Und aus der Bewegung eine Organisation.

Seit nunmehr 52 Jahren setzt sich Greenpeace auf der ganzen Welt für den Planeten ein. Und hat dabei stets ein wichtiges Objekt im Gepäck: das knallgelbe Banner. Als es 1977, von den ersten Aktivist:innen auf einem Gummiboot gehisst, in den Kampf gegen Walfänger zog, war es noch klein, quadratisch, unwichtig. Und glich eher einer Fahne. Auch eine Botschaft suchte man vergeblich, lediglich das allererste Greenpeace-Logo zierte das Stück Stoff.

Über die Jahre hinweg wurde das Banner aber grösser, rechteckig, wichtiger. Und auch die Forderungen darauf deutlicher: «STOP SEA DUMPING» hiess es beispielsweise 1987, als Greenpeacer:innen gegen die Entsorgung von Industrieabfällen im Meer protestierten. «SAVE THE ARCTIC» war 2016 bei Demonstrationen für ein Fischfangverbot in der Arktis zu lesen. Und «STOP DRILLING, START PAYING» wurde bei den jüngsten Protesten von Aktivist:innen auf der Shell- Plattform im Atlantik gefordert. Eine Aktion von Greenpeace ohne Banner? Heutzutage unvorstellbar.

Eine Greenpeace-Aktivistin bei der Besetzung von Rockall, eine kleine Insel im Nordostatlantik. Die Aktion ist Teil der Atlantic-Frontier-Kampagne, um auf die Ölexploration in diesem Gebiet hinzuweisen. © David Sims / Greenpeace
Aktivist:innen von Greenpeace Russland halten ein Transparent in die Höhe, im Hintergrund die
Industrielandschaft von Norilsk, die nördlichste Stadt der Welt. Sie ist eine der drei einzigen Großstädte in der durchgehenden Permafrostzone und die am stärksten verschmutzte Stadt in Russland. © Dmitry Sharomov / Greenpeace
Greenpeace-Aktivist:innen aus den Niederlanden, Deutschland und Dänemark enterten im Februar 2023 zwei Ölplattformen im Brent-Feld, um friedlich gegen die Pläne des Unternehmens zu protestieren, Teile der alten Plattform mit 11 000 Tonnen Öl in der Nordsee zu belassen. © Marten van Dijl / Greenpeace

Noch viel wichtiger als das Banner selbst aber sind die Menschen, die dahinterstehen – und es hochhalten. Oder aus schwindelerregender Höhe herunterhängen lassen. Oder es bei eisigen Temperaturen im Wasser aufspannen. Oder, oder, oder … Es sind die Abertausenden Greenpeace-Aktivist:innen, die sich seit Jahrzehnten weltweit hartnäckig, mutig und – allem voran – gewaltfrei für den Umweltschutz einsetzen, und zwar an vorderster Front.

Ohne sie hätte die Organisation 1982 kein Walfangmoratorium erreicht, 1991 kein Antarktisschutzabkommen in die Wege geleitet und 2016 kein Verbot für Öl- und Gasbohrungen in der Arktis erzwungen. Es ist dies deshalb nicht nur eine Ode an das gelbe Banner, sondern auch eine Ode an all diejenigen, die sich stundenlang an Geleise ketten, über Zäune klettern und sich von Bohrinseln abseilen. Oder einfach verbissen ein Banner festhalten, das man ihnen entreissen will.

Seit 1971 der Haufen Hippies auf Umweltschutzmission in See stach, hat keine Organisation so viel wie Greenpeace und ihre Aktivist:innen für die Formung und die Unterstützung des Umweltprotests auf der ganzen Welt getan. Und mit einem bitzeli Stolz dürfen wir anfügen: wahrscheinlich auch keine so viele Banner genäht.


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