Aus Protest gegen Patente auf Leben haben Greenpeace-Kletterer am Mittwochmorgen ein 13 mal drei Meter großes Banner an der Dienststelle des Europäischen Patentamtes (EPA) in Berlin gespannt: «Setzt ethische Grenzen! Stoppt Patente auf Leben!»

Hamburg/Berlin. Insgesamt 20 Aktivisten waren an der Aktion in Berlin beteiligt. Einige von ihnen trugen Schafsmasken mit Patentclip im Ohr und versperrten den Eingang des Patentamtes. Vor Ort bekamen die Greenpeace-Aktivisten dabei Unterstützung von Héctor Armenta Bojorquez, der die mexikanische Bauernorganisation ANEC vertritt: «Ich hoffe, dass sich Europa nicht an der Bio-Piraterie beteiligt. Es ist ungerecht, dass Konzerne mit den Patenten auch die Kontrolle erhalten über Nutzpflanzen wie Mais, der seit Jahrhunderten von Landwirten gezüchtet und angebaut wird.» Ein solch skandalöses Patent auf Mais haben Greenpeace und Misereor gestern öffentlich gemacht. Das vom Chemie- und Biotechkonzern DuPont beantragte – und vom EPA auch erteilte – Patent umfasst alle Maispflanzen, die einen bestimmten Anteil Öl und Ölsäure überschreiten. Dabei geht es nicht um den Schutz einer neuen Erfindung oder Technologie: DuPont will sich natürlich vorkommende Maissorten schützen lassen. Greenpeace fordert das EPA auf, Patente auf Lebewesen und Gene nicht mehr zu genehmigen. Im Hinblick auf die aktuelle Diskussion über ethische Grenzen der Gentechnologie beharrt Greenpeace auf eindeutigen Gesetzen, die die Patentierung von Leben verbieten.