Greenpeace-Recherchen haben ergeben, dass der Nahrungsmittelkonzern Nestlé im September erstmals mit einem gentechnisch veränderten Produkt auf den deutschen Markt kommen wird. Dabei handelt es sich um einen Cornflakes-haltigen Schokoriegel aus den USA mit dem Namen «Butterfinger». In dem Riegel wurde genmanipulierter Mais verarbeitet. Auf die Genveränderung verweist nur ein kleiner Vermerk in der Zutatenliste: «aus genetisch verändertem Mais hergestellt».

Hamburg. Besonders Kinder und Jugendliche hat Nestlé als Käufer im Visier. In einem Schreiben an die Handelsketten betont der Konzern, dass er speziell bei dieser Zielgruppe keine Sorgen habe, dass die Genmanipulation auf Ablehnung stosse. Eine grosse Mehrheit der Verbraucher und Verbraucherinnen lehnt gentechnisch veränderte Lebensmittel ab. Tausende Protestschreiben von VerbraucherInnen, die in den letzten Wochen Nestlé zum Verzicht auf gentechnisch veränderte Produkte aufgefordert haben, wurden von der Konzernführung ignoriert. Nestlé hält weiter daran fest, als erster grosser Lebensmittelhersteller genmanipulierte Produkte in die Regale zu bringen. «Seit heute hat Gentechnik in Lebensmitteln einen Namen: Nestlé», sagt Jan van Aken, Gentechnik-Experte bei Greenpeace. «Nestlé wirft den Verbrauchern den Fehdehandschuh hin und will auch in Deutschland den Einzug der Gentechnik auf dem Lebensmittelmarkt erzwingen.» In einem Brief an gentechnikkritische VerbraucherInnen versucht sich Nestlé, der weltweit grösste Nahrungsmittelkonzern, als Opfer der Marktverhältnisse darzustellen. In dem Schreiben wird behauptet, dass ab Herbst diesen Jahres kein Lieferant mehr ausschliessen könne, dass gentechnisch veränderter Mais verarbeitet werde. Eine unhaltbare Behauptung, da nicht nur andere Produzenten wie z.B. Ferrero weiterhin Gentechnikfreiheit garantieren. Auch Nestlé stellt andere Maisprodukte weiterhin ohne genmanipulierten Mais her. Noch verzichten praktisch alle grösseren Lebensmittelhersteller in Deutschland auf Rohstoffe aus gentechnisch veränderten Pflanzen. Mit dem «Butterfinger» will Nestlé den Bann brechen. «Jetzt können die VerbraucherInnen zeigen, dass sie Nestlés Gen-Produkte weder haben wollen noch kaufen werden», sagt Jan van Aken.


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