Greenpeace und die ukrainische Umweltorganisation Save Dnipro haben in der Südukraine an verschiedenen Orten Strahlungssensoren installiert. Das Ziel: Die Menschen frühzeitig vor radioaktiver Strahlung zu warnen. Gleichzeitig fordern sie Sanktionen gegen den russischen Staatskonzern Rosatom. Er betreibt das besetzte Atomkraftwerk Saporischschja.

Die russische Armee hat das Atomkraftwerk bei der südukrainischen Stadt Saporischschja im März 2022 besetzt. Seither ist der russische Staatskonzern Rosatom für den Betrieb verantwortlich. «Es ist empörend, dass einige Staaten Rosatom immer noch als Geschäftspartner ansehen», sagt Shaun Burnie, Nuklearexperte von Greenpeace. 

Nach der Zerstörung des Nowa-Kachowka-Damms im Juni 2023 ist die Gefahr einer Atomkatastrophe gestiegen, weil die Kühlung der Reaktoren schwieriger geworden ist. Dazu kommt: Die Inspektoren der Internationalen Atomenergie-Organisation sind zwar vor Ort, haben aber nur sehr begrenzt Zugang zu Informationen.

Greenpeace und Save Dnipro haben deshalb zusätzliche Strahlungssensoren installiert. Die Sensoren zeigen auf einer Online-Karte die Strahlungswerte in Echtzeit an. Die Karte ist Teil des  gemeinnützigen Projekts Save EcoBot (siehe Kasten «Über Save Dnipro»).

Greenpeace und Save Dnipro haben die zusätzlichen Sensoren in den Städten Saporischschja, Juschnoukrainsk, Odessa, Tarutyne, Juschnes und Uman platziert.

«In den vergangenen 20 Monaten haben die russischen Streitkräfte wiederholt ukrainische Atomanlagen angegriffen und falsche Informationen über Strahlungswerte verbreitet. Das hat weltweit Besorgnis ausgelöst. Deshalb braucht es eine unabhängige und transparentere Strahlungsüberwachung», sagt Pavlo Tkachenko, technischer Direktor und Mitbegründer von Save Dnipro.

Über Save Dnipro

Save Dnipro eine nichtstaatliche ukrainische Organisation. Sie setzt sich seit 2017 für das Recht auf eine saubere und sichere Umwelt ein. Save EcoBot ist ein gemeinnütziges Tech-Start-Up, mitbegründet von Save Dnipro. Bürger:innen erhalten  kostenlos Zugang zu Umweltdaten, etwa über Luft- und Wasserqualität oder radioaktive Strahlung.

Weitere Informationen

McKenzie Report in Cooperation with Greenpeace: A Nuclear Power Plant as a Launch Pad

Greenpeace Report: Russia’s Atomic Partners: Framatome, Siemens Energy and Rosatom