Helfer reinigen den Strand von Papamoa Beach in der paradiesischen Bay of Plenty / © Gregory Novak / Greenpeace

Der in Neuseeland auf ein Riff aufgelaufene Frachter Rena droht auseinanderzubrechen. In der Bay of Plenty, einem Paradies mit wundervollen Nationalparks, einer reichhaltigen Tier- und Pflanzenwelt und der mystischen Vulkaninsel White Island hat für die Rettungskräfte längst ein Wettlauf gegen die Zeit begonnen.

«Das Schiff ist in einem sehr dynamischen Zustand», sagte Andrew Berry von der Schifffahrtsbehörde Maritime New Zealand. Das Heck, das im Gegensatz zum Bug nicht auf dem Riff festsitze, bewege sich rückwärts und vorwärts. Wahrscheinlich werde das auf beiden Seiten eingerissene Schiff mit seinen 1250 Tonnen Öl an Bord nur noch durch innere Strukturen und das Riff zusammengehalten.

Nachdem die Rettungskräfte die Rena wegen des schlechten Wetters zwei Tage lang ihrem Schicksal überlassen mussten, können sie nun wieder Öl abpumpen. Das Wetter soll über das Wochenende stabil bleiben.

Für den Fall, dass das 236 Meter Schiff tatsächlich auseinander bricht, hoffen die Bergungsverantwortlichen, dass sie den hinteren Teil rechtzeitig zum Riff oder in seichteres Gewässer ziehen können. Sonst sinkt er 56 Meter tief auf den Meeresboden, was das Abpumpen des Öls theoretisch zwar nicht verunmöglichen, aber doch wesentlich erschweren würde.

Von Schweizer Firma gechartert

Wie inzwischen bekannt wurde, hat die Firma, die den Frachter gechartert hatte, ihren Hauptsitz in Genf. Die Mediterranean Shipping Company (MSC) lässt Neuseeland Geld für die Säuberungsarbeiten zukommen. Wie der Verantwortliche des Unternehmens für Australien und Neuseeland, Kevin Clarke, mitteilte, wird sein Unternehmen der Regierung rund 700’000 Franken zur Verfügung stellen. Er betonte, dass es sich dabei um eine freiwillige Spende handle, um «ein Geschenk», und keineswegs um ein Schuldeingeständnis. «Die MSC ist nicht die Eigentümerin des Schiffs», so Clarke «Wir haben weder die Crew angestellt noch sind wir für den Unterhalt oder den Betrieb des Frachters verantwortlich.» Das Unternehmen habe die Rena lediglich für den Gütertransport gechartert. Weil aber auch MSC besorgt und betrübt sei über die ökologischen und ökonomischen Folgen des Unglücks, sei man bereit, einen Beitrag zu leisten.

WhatsApp
Share
Email
Tweet
Share