Während der Session in Bern lädt der parlamentarische «Landwirtschaftsklub» immer wieder zu einer Informationsveranstaltung zu aktuellen landwirtschaftlichen Themen ein. Er wird vom Schweizerischen Bauernverband und der Agrarallianz organisiert. So geschehen auch gestern über Mittag.

Während der Session in Bern lädt der parlamentarische «Landwirtschaftsklub» immer wieder zu einer Informationsveranstaltung zu aktuellen landwirtschaftlichen Themen ein. Er wird vom Schweizerischen Bauernverband und der Agrarallianz organisiert. So geschehen auch gestern über Mittag.

Terry Boehm am Landwirtschaftsklub. ©Greenpeace/Ex-Press/Demarmels

Das Thema «Ernährungssouveränität» liegt in aller Munde und stösst anscheinend auch bei National- und StänderätInnen auf Interesse. Eine beachtliche Anzahl hat sich gestern damit auseinander gesetzt, ob und wie der Begriff zur gesetzlichen Grundlage werden soll – und die Schweizer Politik und natürlich die Landwirtschaft entsprechend eine diversifizierte und selbstbestimmte Lebensmittelversorgung garantieren müssen.

In diesem Rahmen konnte der von Greenpeace eingeladene kanadische Bauer und Vize-Präsident der National Farmers Union Terry Boehm über seine Erfahrungen mit der Agro-Gentechnik in Kanada berichten.

Sein Fazit ist: Ernährungssouveränität kann es nicht geben wenn es keine «Saatgutsouveränität» gibt. In Kanada haben die grossen Agro-Konzerne seit der Einführung von Gentech-Pflanzen die Wahlmöglichkeit der Bauern, bspw. von verschiedenen Rapssorten auswählen zu können, praktisch eliminiert. Es gibt vorallem im Rapsanbau praktisch ausschliesslich Gentech-Saatgut.

Monsanto und Co. gewinnen an Macht. Die Verlierer sind die Bauern, die dadurch zunehmend in deren Abhängigkeit geraten – denn wenn nur noch eine Rapssorten erhältlich ist, bleiben zwei Möglichkeiten: entweder gar keinen Raps mehr anzubauen oder sich dem Preisdiktat der Multis zu unterwerfen.

Landwirtschaftsklub. © Greenpeace/Ex-Press/Demarmels

Terrys Ausführungen haben bestimmt bei einigen der anwesenden ParlamentarierInnen einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. In einer der kommenden Sessionen wird das Parlament über die Verlängerung des Gentech-Anbaumoratoriums debattieren. Ich bin überzeugt, die eine oder der andere wird sich an Terrys Auftritt erinnern und entsprechend abstimmen.

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