Seit heute sind 20 Unternehmen im Textildistrikt Prato, dem ältesten in Italien, der Detox-Kampagne von Greenpeace angeschlossen. Sie haben beim Verzicht auf schädliche Chemikalien in ihren Fabriken bereits grosse Fortschritte erzielt und sind darauf erpicht, noch mehr zu tun.


Donnerstag, 11. Februar 2016 © Andrea Guermani / Greenpeace

Einen Wandel herbeizuführen ist am schwierigsten, aber auch am wirksamsten, wenn man an der Wurzel eines Problems ansetzt. Deshalb arbeiten wir jetzt mit der italienischen Region Prato zusammen, um die Unternehmen zu entgiften, die bekannte Modemarken wie Gucci, Prada und Armani beliefern.

Gemeinsam gestalten wir eine künftige Produktionskette, die auf den Einsatz von gefährlichen Chemikalien wie langlebige und bioakumulierbare PFC, bromierte und chlorhaltige Flammschutzmittel, zinnorganische Verbindungen und Amine in Verbindung mit Azo-Farbstoffen verzichten wird, die negative Auswirkungen auf menschliche Forpflanzungssysteme haben und Krebs auslösen können.

Confindustria Toscana Nord, der Industrieverband, der den grössten Textildistrikt Europas vertritt, hat uns versichert, dass er diesen positiven Wandel sehr ernst nehme. Der Verband investiert Finanzen und andere Ressourcen, um die Fortschritte zu verfolgen, Transparenz sicherzustellen, und Aktionspläne zu überarbeiten, um ihre Produkte zu entgiften. Diese Massnahmen werden in Wertschöpfungsketten rund um die Welt zu spüren sein und ihren Niederschlag schliesslich auch in den Marken finden, die in der Vergangenheit nicht in der Lage oder nicht gewillt waren, ihre Zulieferer dafür zu gewinnen.

Wir sind beeindruckt von der Entschlossenheit und dem Fokus jener Unternehmen, die sich der Kampagne angeschlossen haben, und sind gespannt, zu sehen, wer ihrem Beispiel folgen wird. Das nachdrückliche Engagement von Prato bedeutet auch, dass künftige Engagements der Industrie sich an diesem Goldstandard bewerten lassen werden.

Welche Entschuldigungen werden Modemarken wie Gucci, Prada oder Armani jetzt noch anbringen, wenn es um Detox geht? Ihre eigenen Zulieferer in der Region Prato zeigen ein Niveau an Ehrgeiz, zu dem sie selber nicht stilvoll genug waren.

Wir hoffen, dass weitere Unternehmen dem Beispiel Prato folgen und sich der Kampagne anschliessen und dazu verpflichten werden, bis 2020 auf eine giftfreie Produktion umzustellen. Wir hoffen auch, dass mehr und mehr Leute ihrem Gewissen folgen und eine von Chemikalien freie Mode fordern werden. Vor allem hoffen wir, dass unsere Luft und unsere Flüsse dank der Detox-Kampagne sauberer werden. Die heutige Ankündigung stärkt diese Hoffnung.

Während Unternehmen entlang der gesamten Produktionskette aktive Massnahmen ergreifen, um das Modegeschäft zu entgiften, finden Sie heraus, was Sie als Detox-KonsumentIn selber tun können!

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