Heute demonstrieren in Chamonix mehr als Tausend Menschen gegen die auf heute geplante vollständige Wiedereröffnung des Montblanc-Tunnels für den Schwerverkehr. Die drei Jahre nach dem Brandunglück sind ungenutzt vorübergegangen. Verkehrspolitisch ist fast alles beim Alten geblieben. Und dies, obwohl die Umweltorganisationen, Lösungen aufgezeigt haben, wie der Strassentransit vermieden oder mittelfristig mit minimen Anpassungen des Schienenstreckennetzes umgelagert werden könnte. Langfristig ist die konsequente Verlagerung auf die Schiene das einzig probate Mittel das Problem zu lösen. Greenpeace wird sich mit aller Kraft dafür einsetzen.

Charmonix/Zürich. Die Regierungen Frankreichs und Italiens sowie die EU hielten zwar eine Reihe von Sonntagsreden zum Montblanc. Geschehen ist allerdings nichts. Die Interessen der Wirtschaft werden nach wie vor stärker als diejenigen der betroffenen Talbevölkerungen und des gesamten Alpenraumes gewichtet. Die EU ist gut beraten, die Menschen in den Regionen ernst zu nehmen und alles daran zu setzen, dass der Güterverkehr zurückgeht oder umweltverträglicher auf der Schiene abgewickelt wird.

Das für die nächsten Jahre zusätzlich prognostizierte LKW-Aufkommen im EU-Raum wird insgesamt und gerade im Alpenraum riesige Probleme zur Folge haben. Die Talschaft von Chamonix hat während drei Jahren eindrücklich bewiesen, dass sie nicht bereit ist, zum Abfallkübel Europas zu werden. Andere Regionen werden es den Menschen in und um Chamonix gleichtun, sofern es den politischen Verantwortlichen nicht gelingt, das LKW-Aufkommen wirkungsvoll einzudämmen.


Kontakt:
Cyrill Studer; Verkehrskampagne 01 4474113
Clément Tolusso; Welschlandkoordinator (in Chamonix) 079 2134106