Heute hat die BKW Energie AG angekündigt, dass sie neun Atommülltransporte vom AKW Mühleberg in die englische Wiederaufarbeitungsanlage Sellafield durchführen wird. Greenpeace protestiert in aller Schärfe gegen diese «amtl. bew.» Transporte in die Wiederaufarbeitung, die jeglicher ökonomischer und ökologischer Vernunft widerspricht. Erst letzte Woche tauchten vertrauliche Sitzungsprotokolle auf, die einen harten Streit zwischen der Wiederaufarbeitungsanlage in Sellafield und den Kundenländern, darunter die Schweiz, belegen. Der Knackpunkt: technische Unfähigkeit der Anlagebetreiber und eine sich in astronomische Höhen bewegende Preisentwicklung.

Zürich. Die Transportbewilligungen sind unverständlich. Dies um so mehr als letzte Woche vertrauliche Sitzungsprotokolle aufgetaucht sind. Die Sellafield-Betreiberin BNFL und ihren Kunden, darunter auch die Schweiz liegen sich in den Haaren. Gemäss den Protokollen, die Greenpeace vorliegen, ziehen die Kunden die technischen Fähigkeiten von BNFL massiv in Zweifel, drohen mit dem Aufkündigen der Verträge und sogar mit gerichtlichen Schritten gegen BNFL. Ins Feld geführt werden dabei auch die explosiv wachsenden Kosten. Zudem hat die Plutoniumschmiede Sellafield nach diversen Sicherheitsskandalen massiv an Vertrauen verloren – bei der Bevölkerung wie nun auch bei den Kunden, wie aus den Protokollen hervorgeht. Das Misstrauen hat guten Grund: Von 28 dringlichen Verbesserungsmassnahmen, welche die englische Sicherheitsbehörde von den Sellafield-Betreibern forderte, lassen sich die bislang umgesetzten Massnahmen mühelos an einer Hand abzählen. Damit geht die radioaktive Verseuchung von Mensch und Umwelt an der Irischen See ungebremst weiter. Greenpeace wird sich in dieser Sache an die Hauptabteilung für die Sicherheit der Kernanlagen (HSK) und an das Departement für Umwelt, Verkehr und Energie wenden und die Rücknahme der Transportbewilligungen nach Sellafield fordern.

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