Heute veröffentlicht Greenpeace International das Weltenergieszenario „Energy (R)evolution“ in Berlin. Der Report belegt eindrücklich, wie die globale Energieversorgung umgestellt werden kann, damit unsere Energiebedürfnisse gedeckt sind und der CO2-Ausstoss gleichzeitig massiv reduziert wird. Besonders relevant ist diese Studie auch für die Schweiz, denn das Energie-Einsparpotenzial hierzulande ist mit 40% gewaltig.

Berlin/Zürich. Der neue Report, der vom
European Renewable Energy Council (EREC) und von Greenpeace
International herausgegeben wurde, zeigt, wie der steigende
Energiebedarf der Welt, insbesondere schnell wachsender Länder,
gedeckt werden kann, ohne das Klima zu gefährden. So wird
dargestellt, wie der weltweite CO2-Ausstoss bis 2050 halbiert
werden kann und dabei berücksichtigt, wie sich das weltweite
Wirtschaftswachstum insbesondere auch in den Boomregionen China und
Indien entwickelt.

Mit der Studie greift Greenpeace auch das
zurzeit omnipräsente Thema auf: Die globale Finanzkrise.
Klimaschutz und Investitionen in Erneuerbare Energien sind in der
jetzigen Krise erst recht Konjunkturmotor und damit Chance und
Lösung zugleich. So wird in dem Report unter anderem berechnet,
dass die Umstellung weg von Erdölbrennstoffen und Kohle ein
Einsparpotenzial von 18 Billionen Dollar bis 2030 birgt. Gerade in
der aktuellen Situation sind Investitionen in erneuerbare
Energietechnologien also eine «Win-Win-Win»-Lösung: Ein Gewinn für
die Energie- und Versorgungssicherheit, für die Wirtschaft und die
Beschäftigung sowie für den Klimaschutz.

Dazu Oliver Schäfer, Policy Direktor von EREC:
«Zurzeit verdoppelt sich der Anteil der Erneuerbaren Energien alle
drei Jahre. Windkraftanlagen sind an guten Standorten bereits heute
günstiger als konventionelle Kraftwerke. Die Industrie ist bereit
für die Energierevolution. Es gibt keine technischen Hindernisse,
sondern nur politische Hürden.» Diese zu überwinden ist eines der
Ziele der Studie.

«Mit hohen Effizienzstandards kann der Anstieg des weltweiten
Energiebedarfs gebremst werden. Die Energie, die so gespart wird,
kann den wachsenden Energiehunger von Entwicklungsländern in etwa
kompensieren. Werden die Erneuerbaren Energien gleichzeitig
vervierfacht, können wir den jährlichen Kohlendioxidausstoss
reduzieren – von heute rund vier Tonnen jährlich pro Kopf auf etwa
eine Tonne bis 2050 – und das bei gleichem Wirtschaftswachstum», so
Sven Teske, Energieexperte von Greenpeace International.

Diese Aussage auf globaler Ebene gilt auch für die Schweiz. «Wir
sind in der Lage, unseren Energieverbrauch bis 2050 um zwei Drittel
zu reduzieren. Mit dem Einsatz bereits verfügbarer, bester
technischer Standards bei Geräten, Gebäuden und Fahrzeugen senken
wir unseren Energieverbrauch um 40%. Der Rest wird mit weiteren
Innovationen und Verhaltensmassnahmen erreicht», erklärt Natalie
Favre, Pressesprecherin bei Greenpeace Schweiz. Im Bereich Verkehr
könnte die Schweiz beispielsweise einen Drittel ihrer
fahrzeug-gebundenen CO2-Emissionen einsparen, da wir eine der
verbrauchsintensivsten Fahrzeugflotten Europas besitzen. Die Energy
(R)evolution bringt dank Effizienzmassnahmen nicht nur ökologische,
sondern auch ökonomische Vorteile mit sich: Damit können
Wirtschaft, Haushalte und öffentliche Hand jährlich rund 10
Milliarden Franken einsparen.

Greenpeace fordert Bund, Kantone und die Wirtschaft auf, die
nötigen Massnahmen umgehend in die Wege zu leiten, damit die
Energie-(R)evolution ernsthaft angegangen werden kann.

» Download Greenpeace Report Energy-(R)evolution
(1.5mb)

» Download:
Greenpeace Report «How to apply existing technologies to halve
global CO2 emissions by 2050» (4mb)

» Download Masterplan für eine nachhaltige
weltweite Energieversorgung (350kb)

Kontakt:

Annette Reiber, Energy Efficiency Campaigner, 044 447 41 84
(dir.),  Mobile 079 431 15 22

Natalie Favre , Pressesprecherin, 044 447 41 54 (dir.),  Mobile
076 491 25 26