Die Klimapolizei war am Mittwoch an der OLMA in St. Gallen im Einsatz: Nicht um Bratwürste zu essen, sondern um dem Stand «Heizen mit Öl» einen Besuch abzustatten. Der Verdacht hat sich in den letzten Wochen erhärtet, dass die andauernde Bewerbung des Heizöl-Geschäfts zunehmend ein Verbrechen gegen das Klima darstellt und eine untragbare Belastung des Klimabudgets verursacht.

Dass Ölheizungen ausgedient haben, weil sie das Klima aufheizen, wurde von zahlreichen renommierten ETH-Professoren bestätigt: Sie haben vor kurzem vom Kanton Zürich einen Plan für den geordneten Ausstieg aus fossilen Heizsystemen gefordert. Es müsse mehr für den Klimaschutz getan werden, und zwar schnell, liessen sich die Professoren mit ungewohnte klaren Worten zitieren.

Heizen mit Öl: raffinierte, aber irreführende Werbung

«Verantwortlich für das Heizen mit Öl ist vor allem die Erdöl-Vereinigung und ihre irreführende Werbung», schreibt die Klimapolizei in einer Mitteilung auf ihrer Website. Ein Beweisstück liegt Greenpeace vor: «In Kombination mit einer modernen Heizungsanlage und einem energetisch guten Gebäude macht Heizöl auch in ökologischer Hinsicht Sinn», behauptet die Erdöl-Vereinigung auf ihrem Heizungsratgeber.

Die Konsequenzen dieser irreführenden Kommunikation sind gravierend: Viele ahnungslose oder sogar falsch beratene Bürgerinnen und Bürger ersetzen immer noch ihre alten Ölheizsysteme mit neuen Ölheizungen und begeben sich damit für weitere 20-30 Jahre in die Abhängigkeit der Ölfirmen.

Für Georg Klinger, Klima-Experte bei Greenpeace Schweiz, ist der Fall klar: «Es gibt zahlreiche Alternativen wie zum Beispiel Wärmepumen, die mit erneuerbarer Energie betrieben sind und so rund zwölfmal weniger CO2 ausstossen als Ölheizungen». Detailliertere Infos hat der WWF im aktuellen Heizvergleich: «Wir müssen deshalb auf Ölheizungen verzichten und jetzt beginnen, eine erneuerbare Zukunft zu gestalten!», so Klingler.

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