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Wenn wir wollen, dass unsere Gesellschaften innerhalb der ökologischen Belastungsgrenzen (Planetaren Grenzen) operieren, dann müssen wir das Wachstum der Wirtschaft massiv begrenzen. Das ist nicht zu erreichen ohne die Neuausrichtung des Finanzsektors. Denn dieser kurbelt das Wirtschaftswachstum nicht nur an, er ist auch selbst unmittelbar abhängig davon. Höchste Zeit also, dass die Finanzindustrie neue (und alte) Geschäftsmodelle entwickelt.

Auch grünes Wachstum hat Grenzen

Die Prozesse in der wirtschaftlichen Produktion werden immer effizienter, die Energie stammt zunehmend aus erneuerbaren Quellen und immer mehr Produkte werden aus nachhaltigeren Rohstoffen produziert und können rezykliert werden. Doch reicht das in einer weiter wachsenden Wirtschaft aus, dass wir mit unserem Konsum die planetaren Belastungsgrenzen nicht überschreiten? Leider gibt es für eine solche Hoffnung keine Anhaltspunkte: Zwar findet durchaus eine relative Entkopplung von Ressourcenverbrauch und Wirtschaftswachstum statt, aber leider keine absolute. Das heisst: Der Ressourcenverbrauch nimmt bei einer nachhaltigeren, aber weiterhin wachsenden Wirtschaft zwar weniger stark zu, aber er nimmt immer noch zu. Und das ist auf Dauer nicht vereinbar mit den endlichen Ressourcen auf unserem begrenzten Planeten. Auch “grünes Wachstum” hat also seine Grenzen.1

Wir werden deshalb vom Wirtschaftswachstum ganz wegkommen müssen, um “nachhaltig” zu leben. (Dies vor allem und vorerst in einkommensstarken Ländern). 

Dazu werden wir unser “Gutes Leben” und unseren Wohlstand in einer sogenannten Postwachstums-Wirtschaft finden. (auch Steady-State-Economy genannt).

Wie funktioniert eine Postwachstumsgesellschaft?

Wie eine solche Gesellschaft funktionieren soll, ist Gegenstand von engagierten Debatten, interessanten Büchern und aktueller Forschung2. Folgendes wird dabei diskutiert: 

  • In einer Postwachstumsgesellschaft liegt das Ziel der Wirtschaft im Erhalt bzw. der Steigerung der Lebensqualität. Dies soll ohne den ständigen Zuwachs von Gütern erreicht werden (Suffizienz).
  • Für die Befriedigung der menschlichen Bedürfnisse bedeutet das eine Entmaterialisierung des Konsums. Wo das nicht möglich ist, werden Produkte und Infrastrukturen geteilt oder ausgeliehen statt gekauft (Sharing Economy, Product as a Service). 
  • Diese Produkte und Infrastrukturen müssen deshalb auf eine möglichst lange Lebensdauer ausgelegt und schliesslich auch einfach reparierbar und rezyklierbar sein (Circular Economy).
  • Unternehmen, welche Dienstleistungen, Produkte und Infrastrukturen zur Verfügung stellen, sollen selber keinem Wachstumszwang unterliegen. Sie sollen also nicht ihre Produktion ausweiten müssen, damit sie im Konkurrenzumfeld überleben können, und die Renditeerwartungen von Investor:innen befriedigen können. Ihre Gewinne werden reinvestiert (Reinvest & Retain). Es handelt sich deshalb weniger um an der Börse gehandelte Aktiengesellschaften, bei denen ein grosser Teil des Gewinns an die Investor:innen fliesst, sondern eher um Kooperativen, welche den Mitarbeitenden und Kund:innen gehören. Oder um Stiftungen und Unternehmen mit neuen Eigentumsformen, wie z. Bsp. dem sogenannten Verantwortungseigentum (Steward Ownership3).

Eine starke Regionalisierung der Lieferketten sowie eine Verflechtung von Konsumierenden und Produzierenden (sog. Prosuming, oder Vertragslandwirtschaft) tragen dazu bei, dass sich diese Unternehmen kostendeckend und langfristig entwickeln können (und nicht systembedingt überproduzieren müssen).

Verringern von Wachstumsabhängigkeit und wachstumstreibenden Aktivitäten

Die aktuelle Wirtschafts- und Gesellschaftsform ist in vielen Funktionen abhängig von Wirtschaftswachstum4. So ist zum Beispiel die Altersvorsorge in der 2. Säule (Pensionskassen) sowie in der 3. Säule (privates Sparen) darauf angewiesen, dass auf dem angelegten Kapital Renditen erzielt werden. Diese Renditen können von vielen Aktiengesellschaften aber nur dank Produktionsausweitungen erbracht werden. Auch das Umlageverfahren (1. Säule, AHV) sowie weitere gesellschaftlich wichtige Bereiche, wie die Bildung oder das Gesundheitswesen sind auf Steuereinnahmen aus (steigenden) Löhnen angewiesen, die aktuell nur in einer wachsenden Wirtschaft erwirtschaftet werden können. Diese Wachstumsabhängigkeit der Gesellschaft gilt es sukzessive zu verringern und letztlich zu überwinden. Hierbei kommt dem öffentlichen Sektor eine wichtige Rolle zu. Er kann die Nutzung von gemeinsamen Ressourcen (Commons) gerechter besteuern und dabei helfen, diese als Teil der Grundversorgung gerechter zu verteilen. Und nur die öffentliche Hand ist in der Lage, Investitionen zu tätigen, ohne dabei Renditen erwirtschaften zu müssen.5

Welche Rolle spielen Banken und Vermögensverwalter dabei?

Die Banken sind aktuell mit ihren zwei zentralen Geschäftsmodellen stark abhängig von Wirtschaftswachstum und sie treiben es damit gleichzeitig an: Im Kreditgeschäft und in der Vermögensverwaltung. Durch die Vergabe von Krediten an Unternehmen ermöglichen die Banken, dass diese ihre Produktionskapazität ausweiten können, ohne vorher zu sparen. Da auf diese Kredite ein Zins erwirtschaftet werden muss, unterliegen die Unternehmen je nach Höhe des Zinses wiederum einem Expansionszwang, um im Konkurrenzumfeld bestehen zu können. Und weil im aktuellen Bankensystem die meisten Kredite nicht aus Spareinlagen bestehen, sondern aus Buchgeld, welches von den Banken selber geschöpft wird6, kann die Produktion der Wirtschaft mehr ausgeweitet werden, als dies möglich wäre, wenn die Banken nur Spareinlagen ausleihen würden7. Diese private Geldschöpfung durch die Geschäftsbanken ist also für eine Postwachstumsökonomie kontraproduktiv und müsste auf dem Weg dorthin eingedämmt werden8.

In der Vermögensverwaltung versuchen Vermögensverwalter:innen das gesparte Kapital von Institutionen (zum Beispiel von Pensionskassen) oder von Privatanleger:innen in jene Unternehmen zu investieren, die die höchsten Renditen erwirtschaften. Der dadurch entstehende Renditedruck drängt Unternehmen im Konkurrenzumfeld dazu, entweder ihre Produktivität zu erhöhen – sei es durch Rationalisierung oder den Einsatz von mehr Maschinen – oder dazu, ihre Produktion auszuweiten oder die Ressourcen der Allgemeinheit stärker zu belasten (Extractive Companies). Nichts davon ist kompatibel mit einer Postwachstumsgesellschaft, geschweige denn nachhaltig. Je kurzfristiger und höher die Renditeerwartungen sind und je mehr diese mit spekulativen und gehebelten Finanzprodukten erzielt werden wollen, desto drastischer wird der Renditedruck auf die Unternehmen. 

Für eine Wirtschaft, die innerhalb der planetaren Belastungsgrenzen operieren kann, gilt es also, den Renditedruck durch Investor:innen und Vermögensverwalter:innen stark zu reduzieren. 

Die Lösung liegt darin, dass die zentralen gesellschaftlichen Funktionen nicht mehr von hohen Renditen und Löhnen abhängig sind. Und dass Unternehmen, zum Beispiel dank ihren Eigentumsformen, nicht zur Expansion gezwungen sind (Non-extractive Finance). Die Grundversorgung der Gesellschaft, sowie die Investitionen in diese Grundversorgung, würden dazu weitgehend entkommerzialisiert und vom öffentlichen Sektor bereitgestellt.

Konsequenzen und Chancen für Banken und Vermögensverwalter

Für Banken und Vermögensverwalter:innen bedeutet dies einerseits, dass sie weniger bis kein selbst geschöpftes Kapital mehr ausleihen würden. Und andererseits, dass sie nicht mehr der höchsten Rendite nachjagen, sondern stattdessen auf die Förderung von nachhaltigen Unternehmen und den langfristigen Werterhalt fokussieren. Sie können dabei weiterhin ihre traditionelle Rolle als Vermittler:innen zwischen Sparer:innen und Unternehmen wahrnehmen und die Transformation von Fristen, Risiken und Losgrössen anbieten.

In diesen Funktionen bieten sich der Finanzindustrie in einer nachhaltigen Postwachstumsgesellschaft viele Entwicklungschancen, zum Beispiel:

  • Die Demokratisierung und Kollektivierung von Dienstleistungen, insbesondere in der Sharing-Economy, kann durch Peer to Peer Lösungen wie Crowdinvesting, Crowdlending, Crowdfunding unterstützt werden.
  • Für die langlebigen Produkte und Infrastrukturen, welche geteilt werden, braucht es neuartige Finanzierungs- und Versicherungslösungen.
  • Die Werte, welche den Bestandteilen dieser Produkte und Infrastrukturen inne liegen, müssen verfolgt, dokumentiert und vielleicht auch verbrieft werden, damit ihre Wiederverwertung effizient organisiert werden kann.
  • Um Überproduktion vorzubeugen, kann die Produktion von Gütern durch die späteren Konsumentinnen vorfinanziert werden. Auch dazu braucht es neuartige finanzielle Lösungen und Modelle. 
  • Die Entwicklung von neuen, nachhaltigen Geschäftsmodellen braucht langfristiges Risikokapital, das keinen Druck (Skalierungsdruck) ausübt. (Slow Capital).
  • Zur Unterstützung der Regionalisierung von Wertschöpfungsketten können Regionalwährungen bereitgestellt werden.
  • Gewinne oder Guthaben können in neuartigen Formaten ausbezahlt und verwaltet werden, die sich nicht zur Investition eignen. Zum Beispiel “Zeitguthaben” oder “Tauschguthaben”.
  • Die Finanzierung der Uno-Entwicklungsziele (SDGs), insbesondere in Ländern des Südens, braucht Lösungen, welche die Schuldenlast dieser Länder nicht erhöhen (z. Bsp. Impact Investments).

Ausblick

Diese Ausführungen legen nahe, dass ein wirklich nachhaltiges Finanzsystem eines ist, welches das Wirtschaftswachstum nicht weiter ankurbelt, sondern sich an den Bedürfnissen einer Postwachstumswirtschaft ausrichtet. Und dass es dazu – mit Blick auf seine Funktionen und auf seinen Zweck – neu überdacht und reguliert werden muss. Begleitet von einem Kulturwandel, müsste seine Ausrichtung von der kurzfristigen Wertvermehrung auf die langfristige Unterstützung einer nachhaltigen wirtschaftlichen Entwicklung geleitet werden. Dies muss unter Anwendung von relevanten ökologischen und sozialen Kriterien erfolgen. Dabei würde auch eine Reform des Geldsystems als Fundament für eine regenerative Wirtschaft von morgen helfen9. So kann Geld (wieder) zu einem sozialen Gut werden und “Kapital zum Diener der Menschen”.


Weiterführende Hinweise (Fussnoten)

1 Hauptgründe dafür sind einerseits die direkten wie indirekten Rebound-Effekte, durch welche ein Teil der Effizienzeffekte wieder kompensiert bis überkompensiert werden. Und andererseits das unrealistische Tempo, mit welchem die Substitutions- und Konsistenzmassnahmen umgesetzt werden müssten, um die Emissionen schnell genug zu senken, damit keine Kipppunkte im Klimasystem ausgelöst werden. 

Forschungsliteratur dazu: 

2 Zum Beispiel: 

3 Siehe Kapitel “Verantwortungseigentum & Unternehmensfinanzierung”. In Verantwortungseigentum – Unternehmenseigentum für das 21. Jahrhundert. (Purpose Stiftung)

4 Vergleiche:

5 Vergleiche: “Investor of first Resort” Mariana Mazzucato, Basil Oberholzer (unter anderen)

6 Thomas Jordan: Wie Geld durch die Zentralbank und das Bankensystem geschaffen wird

7 Vergleiche zum Beispiel: Basil Oberholzer (2012) “Wie bringen wir die Wachstumsmotoren unter Kontrolle?”

8 Gleiches gilt für private Haushalte: Dank der Geldschöpfung der Geschäftsbanken können sie zum Beispiel Autos oder Häuser kaufen, ohne vorher zu sparen. 

9 Siehe dazu auch Jackson 2017


Why banks should become post-growth compatible

If we want society to be capable of operating within the earth’s ecological limits (planetary boundaries), then we need to massively limit economic growth. This cannot be achieved without reorienting the financial sector. For the latter not only boosts economic growth, but itself directly depends on it. It is therefore high time for the financial industry to develop new (and old) business models.

There are limits to green growth 

Production processes are becoming more efficient, energy is increasingly coming from renewable sources, and more and more products are being produced from increasingly sustainable raw materials and made to be recyclable. But, in a continuously growing economy, is this enough to ensure that our consumption does not exceed our planetary boundaries? Unfortunately, there is no evidence to back up such hope: While relative decoupling of resource consumption and economic growth is indeed possible, absolute decoupling is unfortunately not. In other words, resource consumption is increasing less in a more sustainable but still growing economy, but it is still increasing. And this is not compatible in the long run with the finite resources on our limited planet. Thus even “green growth” has its limits.1

Hence, we need to move away from economic growth altogether in order to live «sustainably.» (In particular, and first and foremost in high-income countries). 

To do this, we will discover our sense of a «Good Life» and prosperity in a so-called post-growth economy. (Also known as the Steady-State-Economy).

How does a post-growth society operate?

How such a society should operate is the subject of engaged debates, captivating books, and current research, in which the following is typically discussed2

  • In a post-growth society, the goal of the economy is to maintain or increase the quality of life. This is to be achieved without the constant increase in the production of goods (sufficiency).
  • This means a strong dematerialization of consumption in order to satisfy human needs. Where this is not possible, products and infrastructures are shared or borrowed instead of purchased (Sharing Economy, Product as a Service). 
  • These products and infrastructures must therefore be designed to last as long as possible and ultimately also be easy to repair and recycle (Circular Economy).
  • Companies that provide services, products and infrastructures should not be subject to any pressure to grow themselves. They should not have to expand their production in order to survive in a competitive environment and to satisfy the return expectations of investors. The companies’ profits are reinvested (Reinvest & Retain). The companies in question are thus not stock corporations traded on the stock exchange, where a large part of corporate profit goes to investors, but rather cooperatives owned by employees and customers, or foundations and companies with new forms of ownership, such as so-called responsible ownership (Steward Ownership3).
  • A strong regionalization of supply chains as well as an interconnection of consumers and producers (so-called prosuming, or contract farming) contribute to the fact that these enterprises can develop cost-covering and long-term (and are not forced to overproduce by the system).

Reducing dependency on growth and growth-driving activities

The current economic and social system is dependent on economic growth for many functions. For example, both the 2nd pillar (occupational benefit schemes / pension funds) and the 3rd pillar (private pensions / voluntary savings) of the Swiss pension system are dependent on returns being generated on capital invested. However, many stock corporations can only generate these returns by expanding production. The pay-as-you-go system of the 1st pillar (AHV) as well as other socially important sectors, such as education or health care, are also dependent on tax revenues from (rising) wages, which can currently only be generated in a growing economy.

Society’s dependence on growth must be gradually reduced and ultimately overcome. The public sector has an important role to play here. It can tax the use of common resources (commons) more equitably and help distribute them more fairly as part of basic services. And the public sector alone is in a position to make investments without having to generate returns. (cf. “Investor of first Resort” 4). 

What role do banks and asset managers play?

With their two central business models, banks are currently heavily dependent on economic growth and are thus driving it at the same time: In their lending business and in asset management.

By granting loans to companies, banks enable them to expand their production capacity without having to save first. Since interest must be generated on these loans, companies are in turn subject to a pressure to expand, depending on the level of the interest rate, in order to survive in the competitive environment. And because in the current banking system most loans do not consist of savings deposits, but of book money, which is created by the banks themselves5, economic production can be expanded more than would be possible if banks only lent out savings deposits.6 This private creation of money by commercial banks is therefore counterproductive for a post-growth economy and would have to be curbed on the path towards it.7 

In asset management, asset managers try to invest capital saved by institutions (e.g. pension funds) or private investors in companies that generate the highest returns. The resulting pressure on returns pushes companies in a competitive environment to either increase their productivity – be it through rationalization or the use of more machinery – or to expand their production or to place a greater burden on the resources of the general public (Extractive Companies). None of this is compatible with a post-growth society, let alone sustainable. The more short-term and higher the expected returns are, and the more they want to be achieved with speculative and leveraged financial products, the more drastic the pressure on companies to generate returns becomes.

To attain an economy that can operate within planetary boundaries, the pressure on returns from investors and asset managers must be greatly reduced.

The solution lies in removing the dependency of central social functions on high returns and wages. In addition, companies must no longer be forced to expand, for instance due to their forms of ownership. (Non-extractive Finance). The basic services of society, as well as the investments in these basic services, would be largely de-commercialized and provided by the public sector.

Consequences and chances for banks and asset managers

For banks and asset managers, this means that they would lend out less or no more self-generated capital. They would also no longer chase the highest returns, but instead focus on promoting sustainable companies and preserving value in the long term. In doing so, they can continue to play their traditional role as intermediaries between savers and companies, offering transformation of maturities, risks and lot sizes. Considering such roles, many development opportunities exist for the financial industry in a sustainable post-growth society. For example: 

  • The democratization and collectivization of services, especially in the sharing economy, can be supported by peer to peer solutions such as crowdinvesting, crowdlending, crowdfunding.
  • For products with long lifespans and for shared infrastructures, new types of financing and insurance solutions are needed.
  • The values inherent in the components of these products and infrastructures need to be tracked, documented and perhaps securitized so that their recycling can be efficiently organized.
  • To prevent overproduction, the production of goods can be pre-financed by the subsequent consumers. This also requires innovative financial solutions and models.
  • The development of new, sustainable business models needs long-term venture capital that does not exert pressure to scale. (Slow Capital).
  • Regional currencies can be provided to support the regionalization of value chains.
  • Profits or credits could be paid out and managed in novel formats that are not suitable for investment. For example, «time credits» or «trade credits”.
  • The financing of the UN Development Goals (SDGs), especially in countries of the South, requires solutions that do not increase the debt burden of these countries (e.g. Impact Investments).

These discussions and considerations suggest that a truly sustainable financial system is one that does not continue to fuel economic growth, but is oriented to the needs of a post-growth economy. And that, to achieve this, the financial system needs to be rethought and re-regulated in terms of its functions and purpose. Accompanied by a cultural change, its orientation would have to be guided from short-term value creation to long-term support for sustainable economic development. This must be done using relevant environmental and social criteria. A reform of the monetary system as the foundation for a regenerative economy of tomorrow would also help in this process8. In this way, money can (once again) become a social good and «capital can become the servant of the people».


Footnotes

1 The main reasons for this are, on the one hand, the direct and indirect rebound effects, which compensate or overcompensate for some of the efficiency effects. And on the other hand, the unrealistic speed at which the substitution and consistency measures would have to be implemented in order to reduce emissions fast enough to avoid triggering tipping points in the climate system. 

Related literature:

Vogel, J. & Hickel, J. (2023) Is green growth happening? An empirical analysis of achieved versus Paris-compliant CO2–GDP decoupling in high-income countries

2 See, for example:

3 See chapter “Verantwortungseigentum & Unternehmensfinanzierung”. In Verantwortungseigentum – Unternehmenseigentum für das 21. Jahrhundert. (Purpose Stiftung)

4 Cf. Mariana Mazzucato, Basil Oberholzer u.a.

5 Thomas Jordan: Wie Geld durch die Zentralbank und das Bankensystem geschaffen wird

6 Cf. e.g.: Basil Oberholzer (2012) “Wie bringen wir die Wachstumsmotoren unter Kontrolle?”

7 The same applies to private households: Thanks to the money created by commercial banks, private households can buy cars, houses, and other things, without first having to save up.

8 See also Jackson 2017.