Gemeinsam zu Zero Waste

Wir versinken im Abfall. Mit über 700 kg pro Person produziert die Schweiz viel zu viel Abfall. Auf der ganzen Welt liegen nur noch Dänemark, Norwegen, die USA und Neuseeland vor uns. Einwegverpackungen machen einen Grossteil dieser Abfälle aus und sind damit ein wichtiger Aspekt unserer Konsum- und Wegwerfgesellschaft.


Unsere Vision «Zero Waste» bedingt ein Umdenken und mehr Achtsamkeit beim Einkaufen von uns allen (rethink). Damit vermeiden wir alles wirklich Unnötige (reduce). Für die restlichen Verpackungen steigen wir auf Mehrwegbehälter (reuse) um.


Die Rolle der Grosskonzerne

Multinationale Konzerne überschwemmen die Welt  mit Einwegverpackungen aus Plastik. Sie haben es selbst in der Hand, Verpackungen grundsätzlich zu reduzieren und alternative Mehrweg-Liefersysteme zu entwickeln. 

Der Konzern Unilever und die Marke Dove

Wir alle kennen Dove – viel mehr als nur eine Seifenmarke. Mit «Real Beauty»-Kampagnen propagiert die Marke die Emanzipation von toxischen Schönheitstrends. Sie behauptet, sich damit für Frauen und Mädchen einzusetzen. In Wirklichkeit trägt Dove zu einer humanitären und ökologischen Krise bei, indem sie riesige Mengen an giftigem Plastik in der Welt verteilt. Erfahre mehr.

Der Schweizer Konzern Nestlé

Nestlé produziert jährlich 1,7 Millionen Tonnen Plastik, Tendenz steigend. Der Schweizer Konzern erkennt und gesteht inzwischen immerhin ein, dass sich die Welt in einer Plastikkrise befindet und dass Recycling das Problem nicht löst. Bisher setzt Nestlé aber auf Scheinlösungen, anstatt konkrete und wirksame Massnahmen zu ergreifen. Mehr zu den Scheinlösungen.

Eine globale Krise erfordert eine globale Lösung: Hier kommt das globale Plastikabkommen der Vereinten Nationen ins Spiel. Fordere die Schweizer Regierung und die Staats- und Regierungschefs der Welt auf, ein rechtsverbindliches internationales Abkommen gegen die Plastikverschmutzung abzuschliessen.

Das Globale Plastikabkommen

Eine globale Krise erfordert eine globale Lösung: Hier kommt das globale Plastikabkommen der Vereinten Nationen ins Spiel. Fordere die Schweizer Regierung und die Staats- und Regierungschefs der Welt auf, ein rechtsverbindliches internationales Abkommen gegen die Plastikverschmutzung abzuschliessen.

Das globale Plastikabkommen kann zu einem der wichtigsten Umweltabkommen für unseren Planeten werden. Wir zählen darauf, dass die Schweizer Regierung auf ein ehrgeiziges Abkommen drängt, welches insbesondere die Produktion und Verwendung von Plastik einschränkt und Mehrwegsysteme entwickelt.

Die dunkle Seite von Dove


Die Rolle der Detailhändler

Detailhändler stehen zwischen den Produzent:innen und Konsument:innen. Sie haben einen grossen Einfluss darauf, in welchen Verpackungen wir die angebotenen Lebensmittel und andere Produkte kaufen können. Somit tragen sie eine grosse Verantwortung bei der Abfallvermeidung. Doch kommen die Detailhändler dieser wirklich nach?

Die Bevölkerung ist bereit für Mehrweg!

Die Bereitschaft der Schweizer Bevölkerung, beim Kauf von
Konsumgütern Mehrwegsysteme zu berücksichtigen, ist enorm. Bei der repräsentativen Umfrage haben 95% der Befragten angegeben, dass sie grundsätzlich bereit sind, Produkte in Mehrwegsystemen zu kaufen.

Je nach Produktgruppe, ist die Bereitschaft unterschiedlich hoch, Mehrwegbehälter zu verwenden. Über 90% würden Gemüse und Früchte in Mehrwegverpackungen kaufen, bei Nüssen, Müesli, Trockenfrüchten sind es immer noch drei von vier Personen. Auch Getränke würden ähnlich viele in Mehrwegflaschen kaufen.

Coop Fertigsalat in Einwegverpackung
Beispiel einer Einweg-Plastikverpackung bei Coop
95%

der Befragten würden Produkte in Mehrwegverpackungen kaufen.

Das Angebot der Detailhändler zu klein

Gleichzeitig zur Umfrage bei Konsument:innen hat Greenpeace Schweiz auch fünf Detailhändler zu ihrem Angebot befragt: Migros, Coop, Volg, Aldi Suisse und Lidl Schweiz. Doch das Angebot ist begrenzt, die hohe Kaufbereitschaft steht einem kleinen Angebot gegenüber. Hier der ganze Bericht.

Einzig Mehrwegbeutel für Früchte und Gemüse sind weit verbreitet, bei den anderen Kategorien ist das Angebot klein bis inexistent. Wir fordern von den Detailhändler:

  • Ausbau des Sortiments an Produkten, für welche bereits bewährte Mehrwegsysteme existieren: zum Beispiel Getränke, Milchprodukte, Offenverkauf von Gemüsen und Früchten.
  • Investitionen in die Entwicklung bzw. die Einführung von Mehrweg- und Nachfüllsystemen, welche erschwinglich, standardisiert, langlebig und frei von gefährlichen Chemikalien sind.
  • Eine Umkehr der Anreizsysteme: Einwegverpackungen sollen nicht der Standard sein mit der Option auf Mehrwegverpackung (mit Vergünstigung). Einwegverpackungen sollen als kostenpflichtige Alternative zum Offenverkauf bzw. Verkauf in Mehrwegsystemen etabliert werden.
Getrocknete Früchte ohne Einwegverpackung
Es geht auch ohne Einwegverpackungen. Die KonsumentInnen sind bereit, aber die Angebote von Migros, Coop, Volg, Aldi Suisse und Lidl Schweiz zu klein.

Die Rolle der Städte und Gemeinden

Die Städte sind von den Unmengen an Einwegverpackungen direkt betroffen: Sie müssen die Entsorgung von Haushaltsabfällen und die Zunahme von Abfällen und Littering im Take-Away-Bereich bewältigen. Gleichzeitig kommt ihnen bei der Abfallvermeidung eine zentrale Rolle zu.

Städte können durch vielfältige Möglichkeiten (z.B. durch Standards und Regelungen zur Nutzung von öffentlichem Eigentum) entscheidend dazu beitragen, den Einsatz von Mehrwegsystemen in ihrem Einflussbereich zu fördern.

Mehrweg in Schweizer Städte

Wir haben eine vergleichende Studie über die Massnahmen der Schweizer Städte zur Förderung von Mehrweglösungen und damit zur Bekämpfung der Plastik- und Wegwerfkrise veröffentlicht. Von den 15 untersuchten Städten ragen Basel und Bern an der Spitze des Rankings. Zürich hingegen hat eine schlechte Bilanz. Generell spielen die Städte eine wichtige Rolle dabei, dass Mehrweggeschirr im öffentlichen Raum zur Norm und damit Abfall vermieden wird. Erfahre mehr.

Wir fordern von den Städten und Gemeinden Vorschriften für Mehrweg, wie zum Beispiel Mehrweggeschirr bei Veranstaltungen auf öffentlichen Grund oder Pfandsysteme im Takeaway-Bereich.


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